Wissen, Sprache, Gedächtnis
Ziel dieser Tagung war es, Zusammenhänge zwischen Gedächtnis und Sprache beziehungsweise Begriffsvermögen aus einer vergleichenden Perspektive zu untersuchen. In welcher Weise trägt Sprach- oder Begriffsvermögen dazu bei, wie wir gespeichertes Wissen repräsentieren und wie beeinflusst es die Art der Repräsentation? Um grundlegende Prämissen der unterschiedlichen Forschungsfelder auf diesem Gebiet diskutieren zu können, kamen ausgewählte Forscher aus der Linguistik, der Philosophie, den Kognitionswissenschaften, aus der Gedächtnisforschung und der Tierkognition zusammen, die zudem Paradigmen der experimentell arbeitenden Forschung und mögliche Wege für zukünftige Forschung erörtern haben.
Derzeitiger Forschungsergebnisse legen den Schluss nahe, dass auch vorsprachliche Kleinkinder und Tiere bereits ein semantisches Erinnerungsvermögen besitzen (Tatsachenwissen) und diese Art des Wissens daher nicht notwendigerweise propositional strukturiert ist. Daneben ist es nach wie vor eine offene Frage, ob episodisches Gedächtnis („was, wo, wann“) eine Art der Narration ist, die intrinsisch an Sprache gebunden ist.