Zusammenfassung Dissertation

Homes Translated. Dispossessions, belongings, and the materiality of lives in asylum reception and exile

Was braucht es, um ein Zuhause zu schaffen? Wie kann man das, was man braucht, wenn man unterwegs und im Exil ist, neu zusammenfügen? Diese Ethnografie, die auf intensiver Feldforschung in deutschen Unterkünften für Asylsuchende zwischen 2016 und 2020 basiert, gibt Einblicke in die Art und Weise, wie Asylsuchende und andere Migrant*innen mit unsicherem Rechtsstatus in schwierigen Aufnahmeumgebungen ein improvisiertes Zuhause ‚übersetzen‘. Aus Perspektive materieller Kultur betrachtet das Buch Flucht und Migration anhand der Aushandlungen um ontologische Sicherheit und ein Zuhause, die ganz unterschiedlich gestaltet und wahrgenommen werden können. Solche Übersetzungen sind prozesshafte Verschiebungen, durch die Menschen auf der Flucht über Grenzen hinweg Dinge, Gewohnheiten und Vorstellungen neu arrangieren. Materialbasierte, sozial interaktive und auf das Individuum ausgerichtete Bemühungen um Beheimatung bedürfen unterschiedliche Materialitäten, Ressourcen und Fähigkeiten. Oftmals beeinflussen auch Enteignungen und Verluste die Menschen in ihren Bemühungen weiter. Yi-Neumann zeigt, wie Dinge auf einzigartige Weise persönliche Bindungen verknüpfen und auf allgemeinere Bedingungen von Migration und Exil hinweisen. In diesem Sinne substanzialisiert die Dissertation Perspektiven auf Flucht und Migration, home cultures und Bemühungen, Zugehörigkeiten zu mobilisieren und neu zu gestalten.

Schlagworte: home, home cultures, Flucht und Migration, Unterkünfte für Geflüchtete, materielle Kultur, Enteignung, Übersetzung, Asyl