04/06/2010: Gesamtmetall: Mindestlohn für Zeitarbeit, weitere Regulierungen unerwünscht
Um die Metall- und Elektrobranche vor "Billigkonkurrenz aus dem Ausland" zu schützen, plädiert der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser erneut (siehe 18.05.2010) für einen Branchenmindestlohn. Nach Angaben von Welt online habe er im gleichen Atemzug mögliche gesetzliche Verschärfungen der Regeln für Leiharbeit zurückgewiesen. Kannegiesser habe unter Verweis auf Ergebnisse einer aktuellen Gesamtmetall-Umfrage unter 1.365 Unternehmen gewarnt, dass 40 Prozent der Unternehmen weniger Zeitarbeiter beschäftigen und 12 Prozent ganz auf Zeitarbeit verzichten würden, sollte die Gleichbezahlung von Zeitarbeitern und Stammkräften nach zwölf Monaten eingeführt werden.
Auch die Arbeitnehmergruppe der Union im Bundestag wolle einen Branchenmindestlohn und plädiere für einen gemeinsamen Antrag der Branche auf eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung, so Welt online weiter. Komme ein Mindestlohn nicht zustande, so müsse nach Aussage von Peter Weiß, Chef der Unions-Arbeitnehmergruppe, das Zeitarbeitsgesetz dahin gehend geändert werden, dass Zeitarbeiter nach einem halben Jahr bezahlt werden wie die Stammbelegschaft.
Quelle: Welt online vom 04.06.2010