We are sorry

The contents of this page are unfortunately not available in English.

Press release: Archäologie-Vortrag und praktische Demonstration der Gipsabguss-Herstellung

Nr. 89/2007 - 12.04.2007

Veranstaltungen beenden Ausstellung „Das Studium des schönen Altertums“ in der Paulinerkirche
(pug) Über „Die Archäologie und ihre Bilder im 18. und frühen 19. Jahrhundert“ spricht am 15. April 2007 Prof. Dr. Valentin Kockel von der Universität Augsburg. Zu dem Vortrag laden das Archäologische Institut der Georg-August-Universität und die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) ein. Er findet in der Paulinerkirche statt und beginnt um 11.15 Uhr. Am Nachmittag bieten Institut und Bibliothek außerdem eine praktische Demonstration der Herstellung kleinformatiger Gipsabgüsse an. Die beiden Veranstaltungen beschließen das Rahmenprogramm zu der Ausstellung „Das Studium des schönen Altertums. Christian Gottlob Heyne und die Entstehung der Klassischen Archäologie“, die im „Jahr der Geisteswissenschaften“ noch bis zum Sonntag zu sehen ist.
Die wachsende Begeisterung für klassische Kunst und Architektur führte im 18. Jahrhundert in Ländern nördlich der Alpen zu einem großen Bedarf an Abbildungen antiker Denkmäler. Zahlreiche, meist sehr aufwendige Stichwerke berichteten über Forschungsreisen in entlegene Gebiete des Mittelmeerraumes oder über neue Funde in Rom und Campanien. Daneben bildete sich, zunächst vor allem in Rom, ein ganzer Handwerkszweig heraus, der die Originale in dreidimensionaler Form reproduzierte. „Neben Gips- und Bronzeabgüssen der berühmten Statuen in gleicher Größe entstanden auch verkleinerte Kopien. Die antiken Tempel Roms und Athens wurden in Modellen aus Kork oder Gips wiedergegeben, Vasen von Manufakturen in Neapel kopiert, Daktyliotheken angelegt. Man könnte deshalb das 18. Jahrhundert auch als ein Jahrhundert der Reproduktionen bezeichnen“, erklärt Prof. Kockel. Die Kopien dienten Künstlern als Studienobjekt sowie als Anschauung für diejenigen, denen eine Reise nach Italien verwehrt blieb. Da sie den anerkannten Kanon antiker Kunst repräsentierten, galten sie nicht nur als Ersatz der unverkäuflichen Originale, sondern dienten auch als Maßstab für andere Werke, die man in Rom erwerben konnte.
Die Vorführung der Gipsabguss-Herstellung findet ebenfalls im Historischen Gebäude der SUB statt und beginnt um 15 Uhr. Besucher der Ausstellung können dabei unter der Anleitung von Restauratorin Jorun Ruppel vom Archäologischen Institut das Abformen antiker und moderner Ringsteine und Münzen selbst ausprobieren. Dazu werden Vorlagen bereit gestellt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, selbst mitgebrachte Gemmen abzuformen. Informationen im Internet sind unter www.paulinerkirche-goettingen.de abrufbar.
Kontaktadressen:
Dr. Silke Glitsch, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Telefon (0551) 39-2456, Fax (0551) 39-5674, e-mail: glitsch@sub.uni-goettingen.de
Dr. Daniel Graepler, Archäologisches Institut und Sammlung der Gipsabgüsse
Telefon (0551) 39-7497, Fax (0551) 39-2062, e-mail: dgraepl@gwdg.de