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Press release: Politiker und Publizist der Aufklärung: Justus Möser

Nr. 109/2013 - 03.06.2013


Universitätsbibliothek Göttingen zeigt Ausstellung über Osnabrücker Gelehrten – Eröffnung am 7. Juni

(pug) „Aufklärung und Tradition – Justus Möser (1720 – 1794)“ lautet der Titel einer Wanderausstellung, die vom 7. Juni bis zum 13. Juli 2013 im Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums (KWZ) der Universität Göttingen zu sehen ist. Auf 30 Tafeln informiert die Präsentation über das Leben, das literarische Werk, die amtliche Tätigkeit und die Wirkung des Osnabrücker Politikers und Publizisten, der als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten Nordwestdeutschlands im Zeitalter der Aufklärung gilt. Die Eröffnung in Göttingen findet am Freitag, 7. Juni 2013, um 15 Uhr in Raum 0.602 im Erdgeschoss des KWZ, Heinrich-Düker-Weg 14, statt.

Die Wanderausstellung wurde vom Vorsitzenden der Justus-Möser-Gesellschaft Osnabrück, Martin Siemsen, in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern des Berufsschulzentrums am Westerberg in Osnabrück erarbeitet. Siemsen gibt eine Einführung in die Ausstellung. Außerdem halten der Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Göttingen, Prof. Dr. Johannes Bergemann, und der stellvertretende Direktor der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek, Dr. Armin Müller-Dreier, Grußworte.

Der 1720 in Osnabrück geborene Justus Möser setzte 1742 sein in Jena begonnenes Studium der Rechtswissenschaften in Göttingen fort. 1744 kehrte er nach Osnabrück zurück und arbeitete als Sekretär und späterer Syndicus der Osnabrücker Ritterschaft sowie als Advokat. 1763 schlug er das Angebot aus, Bürgermeister in Göttingen zu werden, und widmete sich einer Tätigkeit als Regierungsberater in Osnabrück. Drei Jahre später begründete er das „Osnabrücker Intelligenzblatt“. Mösers dort veröffentlichte Aufsätze, die von 1774 bis 1786 unter dem Titel „Patriotische Phantasien“ erschienen, veranlassten Johann Wolfgang von Goethe dazu, von dem „herrlichen Justus Möser“ zu sprechen. 1768 veröffentlichte Möser seine „Osnabrückische Geschichte“, deren Vorrede später unter dem Titel „Deutsche Geschichte“ in Johann Gottfried Herders Programmschrift der deutschen Sturm-und-Drang-Bewegung „Von Deutscher Art und Kunst“ erschien. Ab 1781 war er unter anderem in den „Stats-Anzeigen“ des Göttinger Professors August Ludwig Schlözer publizistisch tätig. 1794 starb er in Osnabrück.

„Mösers historisches Hauptwerk steht in der Tradition der Aufklärungshistoriographie, bildete aber gleichwohl einen Meilenstein auf dem Weg von der Geschichte der Fürsten, Haupt- und Staatsaktionen hin zu einer lebendigen Geschichte des Landes und des Volkes bis zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte“, erläutert Siemsen. „Obwohl er in einem kleinen Land lebte und arbeitete, war Möser weit über dessen Grenzen hinaus bekannt. Sein politischer Rat war gefragt in Berlin, Wien oder London. Er wurde über Jahrhunderte hinweg auch als seriöser Schriftsteller geschätzt, von dem Texte schon zu Lebzeiten auch in englischen, französischen, dänischen oder russischen Übersetzungen in Europa gelesen wurden“, so Siemsen.

Interessierte können die Ausstellung im Foyer des KWZ, Heinrich-Düker-Weg 14, während der Öffnungszeiten besuchen. Der Eintritt ist frei.

Kontaktadressen:
Dr. Silke Glitsch
Georg-August-Universität Göttingen
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Papendiek 14, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-10673
E-Mail: glitsch@sub.uni-goettingen.de
Internet: www.sub.uni-goettingen.de

Martin Siemsen
Erich Maria Remarque-Friedenszentrum
Markt 6, 49074 Osnabrück
Telefon (0541) 323-2109, Fax (0541) 323-4355
E-Mail: siemsen.m@osnabrueck.de
Internet: www.remarque.uos.de