22/05/2012: Lohnplus, aber kein Equal Pay für Leiharbeiter der Metall- und Elektroindustrie
Nachdem die IG Metall bei den kürzlich beendeten Tarifverhandlungen in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie kaum Fortschritte für die Leiharbeiter erzielen konnte (siehe 21.05.2012), hat sie nun auch für die bei den Leiharbeitsunternehmen angestellten Beschäftigten der Branche ein Lohnplus erreichen können.
Wie die Gewerkschaft der Presse meldet, habe sie sich mit den beiden großen Arbeitgeberverbänden der Leiharbeitsbranche (BAP und iGZ) in der vierten Verhandlungsrunde auf die Zahlung von Branchenzuschlägen für die Leiharbeitsbeschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie geeinigt. Danach würden sie ab November 2012 auf ihr Grundentgelt einen stufenweisen Zuschlag von bis zu 50 Prozent erhalten, der die Entgeltdifferenz zu Stammbeschäftigten teilweise ausgleiche.
Der Branchenzuschlag ist allerdings nach Einsatzdauer gestaffelt: Der Zuschlag betrage nach sechs Wochen Einsatzdauer 15 Prozent. Dann steige er auf 20 Prozent nach dem dritten Monat, auf 30 Prozent nach dem fünften Monat, auf 45 Prozent nach sieben Monaten und schließlich auf 50 Prozent nach neun Monaten. Ein Leiharbeitnehmer in der untersten Entgeltgruppe erziele mit dem Branchenzuschlag je nach Einsatzdauer einen Mehrverdienst zwischen 186,33 Euro und 621,09 Euro pro Monat.
Wie FAZ.Net dazu vermerkt, solle die Vereinbarung, mit der „ein großer Teil der Lohnlücke“ im Vergleich zu den Stammbelegschaften geschlossen werde, als Muster für andere Branchen gelten. Zudem könnten auf betrieblicher Ebene weitere Zuschläge bis hin zur Gleichbezahlung vereinbart werden.
Quellen: Pressemitteilung der IG Metall Nr. 39/2012 vom 22.05.2012
FAZ.Net vom 22.05.2012