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"Es hat mich begeistert, dabei zu sein und mitzuerleben, wie ein Unternehmen aufgebaut wird und die ersten Prozesse anfangen, erfolgreich zu funktionieren"

BWL-Absolvent Alexander Niederhaus hat sich nach seinem Studium selbstständig gemacht


Alexander Niederhaus (27) hat sich nach seinem BWL-Bachelorstudium mit den Schwerpunkten Unternehmensführung, Organisation und Marketing "bewusst für ein Start-Up entschieden, um miterleben zu können, wie ein Unternehmen entsteht und sich entwickelt. Mit der gesammelten Berufserfahrung in den Bereichen Struktur und Organisation von Unternehmen sowie der Gewinnung von Kunden und Produktpräsentationen war es an der Zeit, mein eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen." Die BSF Cycle GmbH produziert und vertreibt getrocknete Larven der Schwarzen Soldatenfliege (Black Soldier Fly/ BSF) u.a. als Tierfutter. Beim diesjährigen LIFT-OFF-Gründungswettbewerb der Georg-August-Universität Göttingen ist er mit dem 2. Platz in der Kategorie "Gründungspotenzial" ausgezeichnet worden.

Im Interview erzählt Alexander von seinem Weg zum eigenen Unternehmen.


Was ist die BSF Cycle GmbH?
Wir schließen mit dem Handel und der Herstellung der Larven der Schwarzen Soldatenfliege die Kreisläufe der Natur: Die Soldatenfliegen fressen sich in ihrem Larvenstadium an pflanzlichen Abfällen dick und fett, weshalb sie für eine biologische Abfallbehandlung besonders gut geeignet sind. Die vollgefressenen und schnell wachsenden Larven stellen eine nachhaltige Alternative zu dem konventionellen proteinreichen Futter, wie zum Beispiel Fischmehl oder Soja dar, für dessen Anbau außerdem wertvolle Lebensräume zerstört werden oder das zur Überfischung beiträgt. Die getrockneten Larven verkaufen wir an Tierhalter und Unternehmen für die Weiterverwendung.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen zu gründen?
Es war schon immer mein Kindheitstraum, mein eigenes Unternehmen zu gründen, da ich gerne Verantwortung über mein eigenes Handeln übernehme. Dieser Kindheitstraum verwirklicht sich nun mit dieser Idee. Der Gründergeist war schon immer tief in mir verankert und schon mit Pokémon-Sammelkarten habe ich als Kind die Dynamiken von Angebot und Nachfrage begeistert beobachtet und angefangen zu verstehen. Die Geschäftsidee, Insekten für eine umweltfreundliche Abfallverwertung zu nutzen, um sie anschließend als hochwertiges Tierfutter einzusetzen, hat bei mir eine unfassbare Motivation entfacht, dieses Unternehmen zu gründen, da es einen großen Beitrag für den Klimaschutz leisten wird.

Von wem werden Sie im Gründungsprozess unterstützt?

Während des Gründungsprozesses werde ich durch das Gründungsstipendium der nBank gefördert und durch das Coaching der HAWK Hildesheim unterstützt. Des Weiteren habe ich durch den LIFT-OFF Wettbewerb und das Netzwerk der Universität Göttingen meinen Mentor kennengelernt, der mir bei Fragen im Bereich des Tierfuttermarktes weiterhilft.

Wie sind Sie auf diese Hilfsangebote aufmerksam geworden?
Auf das Gründungsstipendium bin ich durch meinen Geschäftspartner aufmerksam geworden. Und auf den LIFT-OFF Wettbewerb durch Recherche auf der Website der Universität Göttingen (Link zur Webseite der Gründungsförderung der Universität).

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Die Schwarze Soldatenfliege bietet in den nächsten fünf Jahren das Potenzial, einen großen Markt im Bereich des Tierfutters disruptiv zu verändern. Als Händler und Hersteller positionieren wir uns als eines der ersten Unternehmen in Deutschland, um den größtmöglichen Markt abzudecken und von Anfang an als führendes Unternehmen zu agieren. Wir setzen in Zukunft auf mittelgroße, dezentrale Anlagen in Schwellenländern, die wir gemeinsam mit Joint-Venture Partnern aufbauen und betreiben.

Für unseren Markteintritt bauen wir in Deutschland (später Europa) eine Marke im Heimtier- und Fischfuttermarkt auf, um schnellstmöglich mit eigenen Anlagen größere Mengen des innovativen Produkts veräußern zu können. Dies erreichen wir mit neuartigem digitalem Marketing, welches in der Futtermittelbranche derzeit äußerst selten angewendet wird.

(Das Interview entstand im Juni 2021.)