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WiWi-Gründerstory: Moritz Merle vertreibt seine eigene vegane und nachhaltige Sportnahrung


Moritz Merle hatte irgendwann "keine Lust mehr auf Proteinshakes mit viel zu viel Süßstoffen und künstlichen Aromen" und wollte selbst für Alternativen sorgen. Mit seinem Startup Vertumi bietet er vegane, nachhaltige Sportnahrung an. Im Juli 2022 ist er im Rahmen des Gründungswettbewerbs LIFT OFF der Universität Göttingen mit dem 2. Platz in der Kategorie Gründungspotenzial ausgezeichnet worden.

Moritz Merle hat an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät den Bachelorstudiengang BWL sowie den Masterstudiengang Marketing und E-Business studiert. Wir haben mit ihm über sein Startup und seine Pläne für die Zukunft gesprochen.


Was ist Vertumi?
Vertumi ist eine Marke für vegane, nachhaltige Sportnahrung. Das Hauptprodukt sind vegane Proteinsuppen als herzhafte (und warme) Alternative zu den herkömmlichen, süßen Shakes. Zudem möchte ich mit Vertumi für mehr Transparenz in der Fitnessindustrie sorgen, nicht nur in Bezug auf die Produkte/Inhaltsstoffe, sondern auch bezüglich Werbeclaims etc.

Bei der Auswahl der Zutaten und Verpackung wird daher darauf geachtet, dass diese möglichst regional bezogen werden können und wenig negativen Einfluss auf die Umwelt und Biodiversität haben. Zur Transparenz bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, die Herkunft aller Zutaten des Produkts über einen QR-Code nachzuvollziehen.

Für die veganen Shakes von Vertumi wird beispielsweise eine Kombination aus Erbsen-, Sonnenblumen- und Hanfprotein verwendet. Die Pflanzen werden in Europa angebaut und Erbsen und Hanf laugen den Boden nicht aus, sondern verbessern ihn sogar.


Wie sind Sie auf die Idee für Vertumi gekommen?
Das war eigener Bedarf. Ich hatte keine Lust mehr auf Proteinshakes mit viel zu viel Süßstoffen und künstlichen Aromen, da ich die nach einiger Zeit einfach nicht mehr trinken konnte. Es gibt zwar auch schon Shakes „ohne Geschmack“, aber die sind dann einfach nur bitter und auch nicht wirklich angenehmer zu trinken. Also habe ich nach einer herzhaften Alternative gesucht und keine gefunden.

Bei einer kurzen Datenerhebung hat sich herausgestellt, dass auch andere Menschen dasselbe Problem hatten und Interesse an einer Proteinsuppe zeigten. Daraufhin habe ich erstmal in der eigenen Küche Prototypen entwickelt und die finalen Rezepturen anschließend mit einer Lebensmitteltechnologin fertiggestellt. Daneben haben wir auch süße Shakes auf der gleichen (Protein-)basis entwickelt, um nicht auf ein Produkt festgelegt zu sein bzw. das Risiko zu diversifizieren. Diese sind aber auch nur mit Stevia gesüßt und verwenden natürliche Aromen.

Stevia ist zwar ebenfalls noch nicht die beste Lösung, aber leider ist es aufgrund von EU-Regeln aktuell nicht möglich, noch bessere, neue Süßungsmittel zu verwenden. Ich behalte das aber im Auge, da es dort viele spannende Entwicklungen gibt, z. B. proteinbasierte Süßstoffe durch Precision Fermentation, die im Körper vollständig abgebaut werden können.


Wollten Sie schon immer gründen?
Ja, ich habe mit dem Gedanken schon länger gespielt und hatte schon immer Spaß an „Business“. Als Jugendlicher habe ich daher schon viel auf Flohmärkten und Onlinemarktplätzen gehandelt. Die Erfahrungen durch Praktika während des Studiums haben mich dann auch darin bestätigt, dass ich eigentlich nicht in einem Konzern arbeiten möchte, wo alles "gemicromanagt" wird, sondern ich lieber mein eigener Chef bin. Daher hat es mich dann auch später im Studium schon zu verschiedenen Startups gezogen, wo ich auch aktuell hauptberuflich arbeite.


Von wem werden Sie im Gründungsprozess unterstützt?
Prinzipiell mache ich alles alleine. Die Produktion und das Fulfillment sind aber ausgelagert an Dienstleister, da dies in Eigenregie viel zu ressourcenintensiv wäre. Die Hauptaufgaben sind also Produktmanagement, Marketing und Finanzen.

Die Finanzierung erfolgt zum Teil aus eigenen Mitteln und zum Teil über ein Darlehen der KfW, welches speziell für kleinere Gründungsvorhaben vergeben wird.


Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Ich habe gerade in einem Berliner Scaleup (Forto), wo ich auch schon als Werkstudent gearbeitet habe, als Product Manager angefangen und werde Vertumi daher zunächst als Nebentätigkeit weiterführen. Die Rolle als Product Manager ist im Prinzip auch ziemlich ähnlich zu der als Gründer, sodass die Erfahrungen auch sehr wertvoll für das eigene Startup sind.

Sollte der Start von Vertumi aber jetzt sehr erfolgreich sein, könnte ich mir auch vorstellen, das Unternehmen früher oder später (mit Hilfe von Investoren) zu skalieren und als Hauptberuf auszuüben.

Ansonsten habe ich auch schon ein paar Ideen für „größere“ Startups, aber das sind Projekte, die ich nicht allein starten kann. Dafür heißt es jetzt erst einmal, ein größeres Netzwerk aufzubauen, relevante Erfahrungen zu sammeln und die richtigen Menschen zu finden.


(Stand: September 2022)