Dr. Melanie Bockemühl











Porträtbild Melanie Bockemühl



"Ich fühle mich der Fakultät auch noch als Alumna verbunden, weil…


... die Studienzeit in Göttingen das Fundament für meine spätere Karriere gelegt und mich als Person geprägt hat. Ich habe viele spannende Menschen kennengelernt, zahlreiche Freundschaften aus dieser Zeit mitgenommen und ein Netzwerk an Kontakten bekommen, dass ich nicht missen will. Ich habe viel Unterstützung erfahren und möchte gerne einen kleinen Teil davon an die Fakultät und heutigen Studierenden zurückgeben."








Welchen Abschluss haben Sie an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät erworben?


Von 1990 bis 1994 habe ich Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen studiert und mit dem Diplom abgeschlossen. Nach einem MBA-Studium an der Carlson School of Management (University of Minnesota) habe ich von Herbst 1996 bis Ende 1999 mein Promotionsstudium bei Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Bloech absolviert und wurde im Februar 2000 promoviert.













Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?


Die Qualität der Ausbildung und die Möglichkeit (zumindest zu meiner Zeit) das Studium recht individuell gestalten zu können.







Bei welchem Unternehmen sind Sie beschäftigt und was macht dieses Unternehmen?


Hinweis der Redaktion: Zum Zeitpunkt des Interviews war Melanie Bockemühl bei der IBM Deutschland GmbH tätig, was aktuell nicht mehr der Fall ist.


Seit Juli 2018 bin ich bei der IBM Deutschland GmbH in der Business Unit ‚Global Business Services‘ beschäftigt. IBM ist eines der weltweit führenden Unternehmen für Hardware, Software und IT-Dienstleistungen sowie eines der größten Beratungsunternehmen. Das Beratungsgeschäft ist im Bereich Global Business Services gebündelt.







In was für einer Position/ in welchem Bereich arbeiten Sie dort? Was sind Ihre Aufgaben?


Innerhalb von Global Business Services verantworte ich den Bereich ‚Digital Strategy & iX‘ in DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz). Diese Einheit umfasst zum einen das Strategieberatungsgeschäft mit Fokus auf Digital- und Technologiethemen und zum anderen das Digitalagenturgeschäft. Zu dem Bereich gehören über 1.000 Professionals.







Wie haben Sie diese Position erlangt bzw. wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?


Nach meiner Promotion habe ich im Januar 2000 bei der Boston Consulting Group als Beraterin angefangen. Von Januar 2009 bis zu meinem Ausscheiden Mitte 2014 war ich dort als Partnerin tätig. Von Januar 2015 bis Juni 2018 war ich als Partnerin bei Bain & Company beschäftigt. Nach einer breiten ‚Grundausbildung‘ mit Projektarbeit über verschiedene Industrien und Themenbereiche hinweg, habe ich mich auf den Sektor ‚Telekommunikation, Medien & Tech (TMT)‘ sowie Technologie- und später Digitalthemen konzentriert. Heute arbeite ich industrieübergreifend an den verschiedensten Fragestellungen der Digitalen Transformation und des Aufbaus neuer ‚digitaler‘ Geschäftsfelder.






Welche Erinnerung haben Sie an das Studierendenleben in Göttingen?


Die Vorlesungen der Professoren Bloech, Lücke, Jarchow, Gabisch, Brenner et al, die Arbeit am Institut von Professor Bloech und das Team dort, Basketball in der 2. Bundesliga bei der BG und Mitarbeit bei Market Team, Studierendenparties, …







Welche Empfehlung geben Sie heutigen Studierenden für die persönliche Karriereplanung?


Aus der Erfahrung meines eigenen Werdegangs sowie als ehemalige Recruiting-Direktorin bei BCG und heutige Leiterin eines Bereichs, der umfangreich rekrutiert, empfehle ich den heutigen Studierenden folgende drei Punkte:

  • Das Studienfach nach Interesse wählen. Die Chancen auf Erfolg sind höher, wenn man mit Passion an die Sache herangeht. Und ein erfolgreicher Abschluss eröffnet viel mehr Möglichkeiten.

  • Bei der Berufswahl sich nicht durch das Studienfach einengen lassen, sondern breit schauen. Unabhängig vom Studienfach vermittelt das Hochschulstudium wichtige Fähigkeiten für eine Karriere in der Wirtschaft oder in anderen gesellschaftlichen Bereichen. In der Beratung bspw. ist es nicht unüblich, dass die Hälfte der Berufseinsteiger*innen aus nicht wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen kommt.

  • Unbedingt über den Tellerrand hinausschauen. Nebenfächer oder Studium generale, Praktika, Auslandsaufenthalte, Tätigkeiten als wissenschaftliche Hilfskraft, Mitarbeit in Studierendenorganisationen usw. bringen nicht nur Abwechslung, sondern unschätzbare Erfahrungen für den weiteren Weg.