Fragen, die Finnougristik-Studierende immer wieder beantworten müssen…

... und die passenden Antworten dazu!
Du studierst Finnowas?! Finnougristik oder Finnisch-Ugrische Philologie. Das ist eine Sprachwissenschaft, die sich mit der finnisch-ugrischen Sprachfamilie befasst, also Finnisch, Estnisch und Ungarisch, um mal die etwas bekannteren Sprachen zu nennen.
Finnisch, das ist doch wie Schwedisch, oder? Nicht wirklich. Sicherlich findet man Wörter, die sich ähneln und die das Finnische aus dem Schwedischen übernommen hat, aber mehr als dies haben die beiden Sprachen nicht gemeinsam.  
Estland? Ist das überhaupt ein eigenes Land? Ja! Estland ist ein Land, das im Baltikum liegt und die Hauptstadt ist Tallinn. Die Esten sind sogar Mitglied der Europäischen Union, also ist Estnisch eine der EU-Sprachen.  
Und was kann man mit sowas mal machen? Finnougristik ist eine ganz normale Geisteswissenschaft, die ein vielseitiges mögliches Berufsfeld bietet: Wissenschaft, Forschung, Tourismus, Wirtschaft, EU, Museen, Sprachinstitute etc. sind nur einige der Möglichkeiten, die sich aus diesem Studium ergeben können.  
Warum lernst du Sprachen, die sonst kaum jemand spricht? Man muss nicht unbedingt das studieren, was alle anderen auch machen. Davon abgesehen gibt es rund 22 Millionen finnougrische Muttersprachler und das sind nicht ganz so wenig, wie manch einer denkt.
emoji-kalsarikannit_m Kalsarikännit - sich Zuhause in Unterhosen betrinken. Diese passenden Emojis hat das finnische Außenministerium (finland.fi) in seinem Adventskalender 2015 vorgestellt.
Gibt es dieses Wort da aus den sozialen Medien wirklich?
Ja, kalsarikännit (sich Zuhause in Unterhosen betrinken) gibt es wirklich. Es zeigt doch, wie innovativ und vielseitig die finnougrischen Sprachen sein können!  
Ist das auf Lehramt? Nein. Finnougristik kann man nicht auf Lehramt studieren.  
Hat Finnisch wirklich 15 Fälle? Ja. Das reiche Kasussystem, wie man in der Sprachwissenschaft sagt, ist ein besonderes Merkmal der finnougrischen Sprachen, die man bei uns studieren kann. Das macht das Lernen der Sprachen besonders spannend – man muss sich auf andere Dinge einstellen, als man es beispielsweise aus dem Englisch- oder Französischunterricht gewohnt ist.  
Ist das nicht voll schwer? Kein Studium ist einfach. Dank unserer motivierten LektorInnen lernt man die Grundlagen der Sprachen gründlich und zügig und schon nach dem ersten Semester kann man weit mehr, als im Land seiner Erstsprache nach dem Weg zu fragen.
Ihr habt noch andere Fragen zum Studium, die ihr gerne beantwortet bekommen würdet? Dann schreibt uns doch an!

Text: Katja Mattsson


Die Emojis in diesem Beitrag stammen vom finnischen Außenministerium (finland.fi).