Am 11. März 2022 stand für die Teilnehmer*innen der Klimaschutz-AG die erste Exkursion an. Diese führte sie in das XLAB, das naturwissenschaftliche Schülerlabor der Universität Göttingen. Unsere Projekthilfskräfte Mareile Steinsiek (Geographie) und Nils Hanne (Jura) holten die AG-Teilnehmer*innen, Frau Studienrätin Platz und Vertretungslehrerin Miriam Garau am Bahnhof ab. Auf der Busfahrt quer durch die Universitätsstadt konnten die Fünft- und Sechstklässler*innen bereits einige Unigebäude aus der Ferne kennenlernen.

Am XLAB wurden die Ankommenden dann von Frau Prof. Dr. Schwerdtfeger empfangen und zum ersten Mal in Präsenz begrüßt. Schon von außen war das Gebäude des XLAB aufgrund seiner bunten Farben ein Hingucker, und in der zweiten Etage warteten einige spannende Experimente rund um das Thema Klimawandel auf die Schüler*innen.

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Unter Leitung von Herrn Dr. Dirk Gries, der am XLAB Dozent für Ökologie und Stoffwechsel ist, fand zunächst eine einführende Wissensabfrage statt. Herr Dr. Gries veranschaulichte komplexe Sachverhalte wie die Wärmeabstrahlung der Erde in Zusammenhang mit dem Treibhauseffekt durch Alltagsbeispiele: die Wärmeabstrahlung eines Backofens, einer Heizung oder auch einer Kerze. Im gleichen Atemzug wurde auch zurückgeschaut: „Seit wann sind denn Veränderungen beim Treibhauseffekt durch einen vermehrten CO2-Ausstoß feststellbar?“, fragte Herr Gries. Die Antworten reichten von der Entdeckung des Feuers bis hin zur Erfindung des dieselbetriebenen Kraftfahrzeugs. Schließlich waren sich doch alle AG-Teilnehmer*innen einig, dass der Bau der ersten Fabriken, also der Beginn der Industrialisierung ab Ende des 18. Jahrhunderts, den ausschlaggebenden Zeitpunkt darstellte.

Nach dem thematischen Einstieg ging es mit dem lang ersehnten Experimentieren los. Dabei durchlief jedes der gebildeten Teams nacheinander vier Experimente, die die Ursachen und die Auswirkungen des Treibhauseffektes greifbar machen sollten. Jedes Experiment wurde von einem Wissenschaftler des XLAB unterstützt. Dabei wurde besonderer Wert auf die Wissenschaftlichkeit gelegt, indem etwa Vergleichs- und Probemessungen stattfanden.

In einem Experiment untersuchten die Schüler*innen die Wärmedurchlässigkeit von Kohlenstoffdioxid im Vergleich zu Stickstoff, dem in der Atmosphäre dominierenden Gas. Die Schüler*innen waren überrascht, dass sich durch eine Wärmelampe bereits nach wenigen Minuten das luftdicht abgeschlossene Gefäß mit CO2 um mehr als 1° C stärker als das Gefäß mit Stickstoff erwärmt hatte.

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An anderer Stelle im Labor beobachteten die Teilnehmer*innen die unterschiedliche Wärmeentwicklung schwarzer und weißer Oberflächen, die durch eine LED-Lampe beleuchtet wurden. Mit den eigenen Händen konnten dabei beispielsweise veränderte Bewölkungsgrade simuliert und ein Abkühlen der Oberflächen festgestellt werden.

Die Klimaauswirkungen auf die Weltmeere und andere Gewässer beleuchteten die AG-Teilnehmer*innen in einem weiteren Experiment: Sie leiteten verschiedene Gase in einen mit Wasser gefüllten Behälter ein und stellten fest, dass diese unterschiedlich viel Wasser verdrängen, also unterschiedliche Auswirkungen auf den Anstieg des Meeresspiegels haben. Doch bei diesen Auswirkungen bleibt es nicht, wie die Schüler*innen direkt nebenan erfahren konnten. Eine Übersäuerung der Meere durch immer mehr im Wasser gespeicherte Gase kann die dort lebenden Organismen schädigen. Veranschaulicht wurde dies durch Muscheln und Steine, die durch das Beträufeln mit Säure sofort anfingen zu schäumen und sich aufzulösen.

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Auch Gegenmaßnahmen wurden analysiert: Wie kann es gelingen, mehr CO2 zu binden und gleichzeitig mehr Sauerstoff freizusetzen? Die Experimentierteams beobachteten unter ausführlicher Erklärung von Herrn Dr. Gries bei einem vierten Experiment die veränderte Photosyntheseleistung von Pflanzen bei unterschiedlicher Beleuchtung und verschiedenen CO2-Konzentrationen in der Umgebungsluft.

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All diese Erkenntnisse riefen nicht nur bei den Schüler*innen Interesse hervor, die ihre Ergebnisse in Bildern festhielten und sie begeistert kommentierten: „wow!“ Auch das OCF-Team wechselte fleißig zwischen den Experimentierstationen hin und her.

Alle Beteiligten sammelten zahlreiche neue Erkenntnisse und Eindrücke, die bei der anschließenden gemeinsamen Erkundung des Göttinger Nordcampus im Rahmen eines Quiz verarbeitet und noch vertieft werden konnten. Unter der Anleitung der angehenden Pädagogin Mareile Steinsiek besichtigten die Schüler*innen die auf dem Campus angesiedelten riesigen Forschungsgebäude der dortigen Fakultäten und Institutionen – beispielsweise des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung, der Fakultät für Physik oder auch der Fakultät für Chemie.

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Dabei konnten die Schüler*innen durch Beantwortung von Quizfragen zum Thema Klimaschutz Buchstabenkarten sammeln. Diese ergaben nach Beantwortung aller elf Fragen ein Lösungswort. Gefragt wurde beispielsweise, was eine CO2-Senke sei oder auch – unmittelbar anknüpfend an das zuvor beim Experimentieren Erlernte – wieso es im Wald kälter ist als außerhalb. Die gesammelten Buchstabenkarten puzzelten die Schüler*innen zum Abschluss unter erschwerten Bedingungen (es wehte ein rauer Wind) gemeinsam zusammen zu dem Wort: K L I M A K Ö N N E R.

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Auf der Rückfahrt zum Bahnhof und weiter nach Hildesheim tauschten sich die „Klimakönner“ trotz aller Erschöpfung nach einem spannenden Tag noch lange über die Experimente und die dabei entstandenen Bilder aus.