Am 9. Juli
2022 fand in Göttingen die 5. Nacht des Wissens statt. Die Nacht des Wissens
ist eine Mitmachausstellung, bei der Wissenschaftler*innen ihre Arbeit und die
Ergebnisse ihrer Forschung der breiten Öffentlichkeit vorstellen. Dazu werden an
den verschiedenen Universitätsstandorten Infostände aufgebaut und Vorträge
gehalten. An einem besonders frequentierten Platz im Zentralen Hörsaalgebäude
durften wir den Stand zu unserem „Our Common Future“-Projekt „Können wir
Klimaschutz erstreiten?“ aufbauen – gleich neben dem Stand zum neuen
interdisziplinären Forschungsprojekt von Frau Prof. Dr. Angela Schwerdtfeger
und dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Simon Fink „Politik
und Recht erleben, Zukunft mitgestalten – Potentiale und Grenzen der
Bürger*innenbeteiligung bei der Klimawende“. Mit dabei war das gesamte
rechtswissenschaftliche Team: die Projektleiterin Frau Prof. Dr. Angela
Schwerdtfeger und die studentischen Projekthilfskräfte Jakob Becker, Elisabeth
Langehaneberg und Nils Hanne (auf dem Bild von rechts nach links).
Leider
konnten die Schüler*innen des ersten Projektjahres wegen der zeitlichen Kollision
mit ihrem Abiball nicht selbst über ihre Erfahrungen berichten, und für die
jüngeren Schüler*innen des zweiten Projektjahres war die An- und Abreise mit
Blick auf die Veranstaltungszeit machbar. Wir konnten aber viele Eindrücke vom
Projekt teilen und die Ergebnisse der Schüler*innen präsentieren. Neben zahlreichen Fotos von den
Unterrichtsstunden, Exkursionen und dem Moot-Court wurden dazu auch die im Rahmen des Projektes erstellten Videos der älteren
Schüler*innen zu ihren Facharbeiten sowie das (auf dem „Our Common
Future“-Jugendkongress preisgekrönte) Projektvideo gezeigt. Die Videos regten
zu Diskussionen an unserem Stand an, zum Beispiel zu den Auswirkungen des Klimabeschlusses
des Bundesverfassungsgerichts vom März 2021.
Darüber
hinaus konnten die Besucher*innen selbst aktiv werden und sich an der Interpretation
von Gesetzestexten probieren. Ausgestattet mit einem Puzzle zu den
verschiedenen Akteuren und Stationen des Gesetzgebungsverfahrens sowie den
jeweils relevanten Grundgesetzpassagen, versuchten die Besucher*innen mit Hilfe
des Projektteams den Weg eines Gesetzes nachzuvollziehen, wie es in unserem
Projekt bereits die Schüler*innen getan hatten. Unter den erfolgreichen Teilnehmer*innen
waren unter anderem der Göttinger Bundestagsabgeordnete Konstantin Kuhle, Prof.
Dr. Alexander Thiele (Bild unten) und Bundesverfassungsrichter a.D. Prof. Dr.
Andreas Paulus.
Ein weiteres
Highlight war ein Memory zu drei aktuellen „Klimaklagen“. Hier konnten die
Besucher*innen verschiedene Textbausteine den verschiedenen Verfahren zuordnen
und so mehr über diese erfahren. Interessierte aus allen Altersgruppen erfuhren
hier mehr über den Klimabeschluss des Bundesverfassungsgerichts, die Individualbeschwerde
von sechs Jugendlichen, die unter der extremen Hitze in Portugal leider, vor
dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und die Anrufung des
UN-Menschenrechtsausschusses durch Herrn Teitiota aus dem pazifischen
Inselstaat Kiribati, der wegen des steigenden Meeresspiegels Asyl in Neuseeland
beantragte. Diesen Verfahren hatten sich auch unsere Schüler*innen im
Projektverlauf eingehend gewidmet. Besonders beliebt war das Klimaklagen-Memory
bei den jüngeren Besucher*innen, die häufig in atemberaubender Geschwindigkeit
die Textbausteine dem passenden Verfahren zuordneten. Insgesamt fiel das Memory
den Interessent*innen um einiges leichter als das Puzzle zum komplexen
Gesetzgebungsverfahren.
In unseren Gesprächen
mit vielen Besucher*innen – auch mit Erwachsenen – wurde immer wieder deutlich,
wie wichtig diese „demokratische Grundlagenbildung“ ist. Insbesondere das
Gesetzgebungsverfahren stellte selbst Politik- und Rechtsexpert*innen vor
Herausforderungen, die aber gemeinsam gelöst werden konnten.
Die Projektpräsentation
auf der Nacht des Wissens stellt gleichzeitig die letzte Veranstaltung zu
unserem Projekt dar. Wir möchten uns daher noch einmal bei allen
Teilnehmer*innen, Expert*innen und Interessierten für die tollen zwei Jahre
bedanken! Ein besonderer Dank gilt der Robert-Bosch-Stiftung, der
Georg-August-Universität Göttingen und dem Gymnasium Andreanum Hildesheim, ohne
deren großzügige Unterstützung dieses Projekt nicht hätte verwirklicht werden
können.