KfW-Förderpreis 2010 geht an Prof. Dr. Axel Dreher und Dr. Johannes Gräb
Die KfW Entwicklungsbank hat am 19. Juni 2010 in Kooperation mit dem Entwicklungsländerausschuss des Vereins für Socialpolitik erstmals den „KfW-Förderpreis für praxisrelevante Entwicklungsforschung“ für herausragende Publikationen aus dem Bereich der gesellschaftswissenschaftlichen Entwicklungsforschung vergeben. Unter den Preisträgern sind zwei Volkswirte der Universität Göttingen: Prof. Dr. Axel Dreher, Professur für Entwicklungsökonomik und Internationale Wirtschaft, erhielt einen der zwei mit 5.000 Euro dotierten Exzellenzpreise für einen Artikel im Journal of Development Economics. Einer der Nachwuchspreise im Wert von 2.500 Euro ging an Dr. Johannes Gräb für seine Doktorarbeit. Hauptkriterien bei der Auswahl der Preisträger waren die wissenschaftliche Qualität und Praxisrelevanz der eingereichten Publikationen.
Gemeinsam mit Jan-Egbert Sturm und James Vreeland ging Professor Dreher in der ausgezeichneten Publikation der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung des UN-Sicherheitsrates und der Kreditvergabepraxis der Weltbank gibt. Er zeigt, dass Mitgliedschaft und Abstimmungsverhalten im Sicherheitsrat durchaus die Wahrscheinlichkeit einer Kreditgenehmigung seitens der Weltbank erhöhen können.
Dr. Johannes Gräb sucht in seiner Dissertation „Econometric Analysis in Poverty Research – With Case Studies from Developing Countries“ mit innovativen statistischen Methoden nach Möglichkeiten zur Steigerung der Effektivität von Entwicklungshilfe. Bei den Luo, einer Volksgruppe im Süden Kenias, konnte er mit einer Mehrebenenanalyse beispielsweise den fehlerhaften Umgang mit den vorhandenen Nahrungsmitteln als einen Grund für die vergleichsweise hohe Kindersterblichkeit identifizieren.
Als Student des Promotionsstudiengangs ‚Applied Statistics and Empirical Methods' des Zentrums für Statistik wurde Johannes Gräb 2009 an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät promoviert. Seine Arbeit wurde von Prof. Dr. Michael Grimm (inzwischen Erasmus University Rotterdam) betreut und mit der Note ‚summa cum laude‘ bewertet. Seit 2009 ist er als Volkwirt bei der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main in der Abteilung 'Internationale und europäische Wirtschaft' beschäftigt.