Erkundungen im Historischen: Soziologie in Göttingen: Geschichte. Entwicklungen. Perspektiven, hrsg. von Oliver Römer und Ina Alber-Armenat (unter Mitarbeit von Franziska Pflüger). Wiesbaden: Springer VS, 2019.


Der Band bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Soziologie in Göttingen von ihren Anfängen in der Frühphase der Weimarer Republik über die Etablierung des Faches in den 1950er Jahren bis in die Gegenwart. Die Bandbreite seiner Beiträge reicht von autobiographischen und zeitgeschichtlichen Vergegenwärtigungen bis zu wissenschaftsgeschichtlichen Rekonstruktionen. Protagonisten der Göttinger Soziologie wie Alfred von Martin, Helmuth Plessner oder Hans Paul Bahrdt werden in ihrem wissenschaftlichen und intellektuellen Wirken porträtiert. Die Besonderheiten bedeutender Arbeitsfelder der Göttinger Soziologie wie etwa Stadt- und Industriesoziologie werden diskutiert und mit Blick auf die Entwicklungen der deutschsprachigen wie auch der internationalen Soziologie kontextualisiert.
Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Göttingen Rolf-Georg Köhler
Grußwort des Dekans der Sozialwissenschaftlichen Fakultät (2015-17) Walter Reese-Schäfer
1) Oliver Römer und Ina Alber-Armenat: Die 'verspätete Wissenschaft'. Grundzüge einer Wissenschaftsgeschichte der Göttinger Soziologie. Eine Einleitung
2) Uwe Doerk und Alexander Wierzock: Verhinderte Soziologie in Göttingen? Zur Fachgenese (1890 1951)
3) Claudius Härpfer: Zwischen Geschichte und Soziologie. Einige Bemerkungen zur Verortung Alfred von Martins
4) Michael Weingarten: Geistesgeschichtliche, philosophisch-anthropologische Grundlagen oder eigene Grundbegriffe der Soziologie? Zur Vorgeschichte der Soziologie in Göttingen
5) Joachim Fischer: Helmuth Plessner in Göttingen – Aufbruch der bundesrepublikanischen Soziologie
6) Oliver Römer und Gerhard Schäfer: "Zum Schicksal der deutschen Soziologie im Ausgang ihrer bürgerlichen Epoche". Lehrkörperstruktur und Nachwuchsfragen in der frühen westdeutschen Soziologie im Spiegel der Göttinger Hochschullehrerstudie (1952–1956)
7) Michael Becker: Dietrich Goldschmidt, "educator and political activist". Über einen fast vergessenen Soziologen und Intellektuellen
8) Franka Maubach: Abkehr und Heimkehr. Plessnerrezeption und Preußenerinnerung bei Christian Graf von Krockow (1958–1985)
9) Oliver Schael: Die Nicht-Etablierung eines akademischen Außenseiters. Die Hochschule für Sozialwissenschaften in Wilhelmshaven-Rüstersiel (1949 1962) - der verfrühte Versuch einer Hochschulreform?
10) Ulfert Herlyn: Stadtsoziologie in Göttingen. Der Beitrag Hans Paul Bahrdts und die Wolfsburgforschung
11) Kerstin Brückweh: Arbeitssoziologische Wissensproduktion am Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) von 1968 bis heute
12) Wolfgang Eßbach: Politische Fraktionen, wissenschaftliche Strömungen. Erinnerungen an die Jahre 1966 bis 1986 in Göttingen
13) Berthold Vogel: Hans Paul Bahrdt und der Göttinger Weg soziologischen Denkens. Eine Ortsbestimmung in programmatischer Absicht
14) Wolf Rosenbaum: Soziologie oder Sozialwissenschaft? Studium im Spannungsfeld zwischen disziplinärer Identität und Multidisziplinarität
15) Ilse Costas: Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft. Forschungsstränge und Forschungsergebnisse der Göttinger Soziologie
AutorInnenverzeichnis