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Courant Forschungszentrum „Textstrukturen“ – Eröffnungssymposium offiziell eröffnet

Mit der Struktur von Texten, der Wirkung von Erzählungen auf Leser sowie Prozessen der Sprachverarbeitung befassen sich Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler am Courant Forschungszentrum „Textstrukturen“ der Universität Göttingen. Es wurde am Sonnabend, 30. April 2011, offiziell mit einem Symposium und einem Festvortrag eröffnet. Das interdisziplinäre Zentrum ist eines von insgesamt sieben Courant Forschungszentren, die die Universität aus Mitteln der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern eingerichtet hat.


schacht140Wie werden Sprachbedeutungen im Gehirn aktiviert? Welche Emotionen wecken Erzählungen beim Leser? Mit Prozessen der Sprachverarbeitung befasst sich die Nachwuchsgruppe „Experimentelle Psycholinguistik“ von Prof. Dr. Annekathrin Schacht. Dabei werden die Wissenschaftler Paradigmen aus der Kognitionspsychologie mit neurowissenschaftlichen Methoden kombinieren. Annekathrin Schacht, Jahrgang 1976, wurde 2008 an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert. Sie forschte und lehrte im Anschluss an der Humboldt-Universität sowie an den Universitäten Potsdam und Genf. Zum 1. Oktober 2010 wurde sie an der Universität Göttingen zur Juniorprofessorin ernannt.


onea140Sprachliche Äußerungen beantworten jeweils explizite und implizite Fragen. So lautet die zentrale Hypothese der Nachwuchsgruppe „Theoretische Linguistik“ von Prof. Dr. Edgar Onea. Die Linguisten wollen die inhaltliche Struktur von einzelnen Sätzen, Absätzen und ganzen Texten mit der hierarchischen Organisation von Fragen festhalten. Zudem werden sie nach sprachlichen „Markern“ suchen, die Mehrdeutigkeiten im Frage-Antwort-Spiel beseitigen. Edgar Onea, Jahrgang 1980, wurde an der Universität Heidelberg promoviert. Zudem forschte und lehrte er an der ungarischen Universität in Debrecen und an der Universität Stuttgart. Zum 1. Oktober 2010 wurde er an der Universität Göttingen zum Juniorprofessor ernannt.


koeppe140Die Nachwuchsgruppe „Analytische Literaturwissenschaft“ befasst sich mit narrativen Strukturen literarischer Texte und deren Wechselbeziehung zum Leser. „Komplexe narrative Strukturen können nicht allein an Wörtern und Sätzen festgemacht werden. Deshalb untersuchen wir theoretisch und experimentell die Interaktionen zwischen Textdaten, Lektürekonventionen und Leseraktivität“, erläutert Prof. Dr. Tilmann Köppe. Er leitet seit 1. Januar 2011 als Juniorprofessor die Nachwuchsgruppe. Tilmann Köppe, Jahrgang 1977, wurde 2008 an der Universität Göttingen promoviert. Anschließend war er Junior Research Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) an der Universität Freiburg.

Im Rahmen des Eröffnungsymposiums präsentierten die Leiter der Nachwuchsgruppen ihre Forschungsvorhaben.

Den Festvortrag mit dem Titel „Bewegung zwischen Sehen und Verstehen“ hielt der Leibniz-Preisträger Prof. Dr. Reinhold Kliegl von der Universität Potsdam.

Weitere Informationen zum Courant Forschungszentrum „Textstrukturen“ sind im Internet unter der Adresse www.uni-goettingen.de/crc-textstrukturen zu finden.