Internationale Fachtagung:
Not lehrt fluchen!
Schnittstellen zwischen Gebet und Verfluchung in antiken defixiones, frühchristlichen Texten und Kontexten: Gattungsfragen, Materialität, Ritualität
3.-6. September 2025
Alte Mensa, Wilhelmsplatz 3
Organisiert durch:
Susanne Luther (Georg-August-Universität Göttingen)
Michael Hölscher (Ruhr-Universität Bochum)
Markus Lau (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)
Not lehrt fluchen!
Schnittstellen zwischen Gebet und Verfluchung in antiken defixiones, frühchristlichen Texten und Kontexten: Gattungsfragen, Materialität, Ritualität
3.-6. September 2025
Alte Mensa, Wilhelmsplatz 3
Organisiert durch:
Susanne Luther (Georg-August-Universität Göttingen)
Michael Hölscher (Ruhr-Universität Bochum)
Markus Lau (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)
Die sprachlichen und stilistischen Charakteristika zahlreicher Texte auf antiken Fluchtafeln (defixiones) sowie verwandter Gattungen (Papyri, Inschriften, etc.) zeigen auffällige Parallelen zu Texten, die innerhalb der biblisch-jüdischen Tradition als „Gebet“ bezeichnet werden. Insbesondere dort, wo in das Blei der defixiones Bitten, Gelübde oder Klagen eingeritzt sind, tritt die Nähe zum Gebet in besonderer Deutlichkeit hervor. Nicht ohne Grund hat die ältere Forschung in Bezug auf bestimmte defixiones von „Rachegebeten“ gesprochen; in der gegenwärtigen Diskussion wird erwogen, ob „Gebete um Gerechtigkeit“ eine eigenständige Subkategorie innerhalb des defixiones-Corpus bilden.
Die Göttinger Tagung widmet sich den Schnittstellen zwischen Fluch und Gebet und untersucht zentrale Fragestellungen: Inwiefern lassen sich Gebete und defixiones voneinander abgrenzen? Welche Wahrnehmung erfuhren diese Texte in den jeweiligen antiken Kulturen? Welche Bedeutung kommt Aspekten wie Materialität, Lokalität und Ritualität für die Wirkmächtigkeit von Gebeten und defixiones zu? Und schließlich: Wie lassen sich biblische Texte differenzierter deuten, wenn sie im Horizont des Zusammenspiels von Fluch und Gebet betrachtet werden?
Die Tagung ist die dritte im Rahmen eines Forschungsprojekts, das das Verhältnis zwischen defixiones und neutestamentlichen Texten untersucht.
Das vollständige Tagungsprogramm ist hier (auf Deutsch) und hier (auf Englisch) abrufbar.