Mieke Bal - A Long History of Madness
24. Mai - 25. Mai 2012, Kunstsammlung der Universität Göttingen
Wenn dein psychisch kranker Patient stirbt, bist du als Arzt schuld? Für die Pariser Psychoanalytikerin Dr. Francoise Davoine (auf deren Buch der Film beruht und die sich hier selber spielt) wird diese Frage schlagartig real, als sie erfährt, dass einer ihrer Patienten an einer Überdosis gestorben ist. Während sie diese Nachricht noch zu verarbeiten sucht, wird sie von mittelalterlichen Narren gekidnappt und vor ein Tribunal gestellt. Zeit, Raum und Identität scheinen plötzlich durchlässig zu werden. Für Francoise ist dieses bizarre Erlebnis der Auslöser für einen nächtlichen Trip durch Länder, Sprachen und Jahrhunderte, bei dem sie Rechenschaft ablegen und ihr eigenes Leben in Frage stellen muss.
In einer ungewöhnlichen Mischung aus Fantasy, dokumentarischen Szenen, Musik und Poesie nimmt A LONG HISTORY OF MADNESS die Zuschauer mit auf eine einzigartige Reise in die Welt der „Narren“, der „Verrückten“ und der derjenigen, die sie heilen sollen.
Regisseurin Mieke Bal ist Kulturwissenschaftlerin aus den Niederlanden und Videokünstlerin. Ihre Video-Installationen war gleichzeitig in der Göttinger Kunstsammlung zu sehen.
- Mieke Bal über ihren Aufenthalt in Göttingen: "Göttingen: two days, three events"