Der E-Assessment-Tag am 17.03.2015
Dass der Einsatz von moderner Technik in der Lehre heutzutage viele (interaktive) Möglichkeiten bietet, ist kein Geheimnis. Aber wie können Lehrende diese Potentiale, z.B. im Rahmen von E-Prüfungen, im universitären Alltag umsetzen? Auf diese Frage gab es beim E-Assessment-Tag am Dienstag, den 17.03.2015, vielfältige Antworten.
An drei unterschiedlichen Präsentationsständen wurden zu den Themen E-Prüfungen, mVote (in der Präsenzlehre) und Lernmodule/formatives Assessments Kurzvorträge gehalten, und im Anschluss bestand die Möglichkeit, die jeweiligen Systeme auszuprobieren oder zu diskutieren.
Holger Markus lud an seinem Präsentationsstand dazu ein, Prüfungen aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Er machte deutlich, dass E-Prüfungen nicht nur der Ökonomisierung der Abläufe (bspw. durch die automatische Korrektur geschlossener Fragen), sondern auch der Qualitätssteigerung dienen können. Das Einbinden von Videos, Bildern und die große Auswahl an unterschiedlichen Fragetypen ermöglichen eine ganz neue Art von Klausuraufgaben. Grundsätzlich steht eine erfolgreiche E-Prüfung auf vier Säulen: Recht (z.B. die Integration in die Prüfungsordnung), Organisation (z.B. das Konzept für mehrere Kohorten), Technik, wie die Bereitstellung einer ausreichenden Zahl von Arbeitsplätzen und natürlich auch guter Didaktik. Letztere kann hierbei vor allem durch einen adäquaten Einsatz von passenden Fragetypen und sprachlich wie inhaltlich eindeutiger und klarer Fragen gewährleistet werden. Im Anschluss an die Präsentation wurden offene Fragen der Teilnehmer diskutiert, und sowohl die Teilnahme an als auch die Erstellung von E-Prüfungen konnten ausprobiert werden.
Parallel stellten Sara-Sophie Scharnhorst und Himanshi Braun an einem weiteren Stand das interaktive Feedback-System mVote vor. Das System ermöglicht Lehrenden, Fragen in ihre Vorlesungen zu integrieren. Zur Beantwortung einer Frage wird ein QR-Code angezeigt, der mit internetfähigen Endgeräten - wie Smartphone oder Tablets - gescannt werden kann, um dann direkt die entsprechende Frage auf den mobilen Geräten anzuzeigen. Ein großer Vorteil ist, dass die Ergebnisse im Anschluss direkt gezeigt werden können. Auf diese Weise können beispielsweise Wiederholungsfragen zu Beginn einer Vorlesung bewirken, dass Studierende gleich am Anfang der Vorlesung aktiv eingebunden sowie Unklarheiten identifiziert werden und diesen durch Wiederholung bestimmter Themen entgegengewirkt werden kann. Für den Einsatz von mVote spricht, dass durch die weite Verbreitung von Smartphones und die kostenfreie Bereitstellung der Software die Einbindung von mVote in die Lehre mit einem geringen organisatorischen und finanziellen Aufwand verbunden ist. Um auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des E-Assessment-Tags aktiv einzubinden, durften diese aus der Studierendenperspektive die Frage nach der Anzahl der an Niedersachsen angrenzenden Bundesländer beantworten. Nachdem das Ergebnis nach der ersten Runde noch recht uneindeutig ausfiel, gab es nach einer kurzen Diskussion mit dem Sitznachbarn mehr richtige Antworten. Im Anschluss bot sich zudem die Möglichkeit, sich an der Erstellung von eigenen Fragen zu versuchen.
An einem dritten Präsentationstand führten Hajnalka Beck und Markus Gronwald in das Thema Lernmodule und formative Assessments ein. Sie machten deutlich, dass die Funktion von formativen Assessments über das allgemeine Verständnis der reinen Wissensabfrage während eines Kurses hinausgeht. Lehrende bekommen auf diese Weise nämlich einen guten Eindruck bezüglich des Wissenstandes der Studierenden und können individuell darauf reagieren, indem sie bspw. ihre Lehrstrategie anpassen oder den Studierenden eine Rückmeldung über ihre individuellen Lernfortschritte geben. Auf der anderen Seite bekommen die Lernenden durch das erhaltene Feedback die Gelegenheit, ihre Lernstrategie zu ändern und Verständnisproblemen frühzeitig zu begegnen. Nach dem Vortrag konnten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit selbst Lernmodule durchgehen, Tests in ILIAS absolvieren und über individuelle Einsatzmöglichkeiten diskutieren.
Falls Sie die Inhalte der einzelnen Poster und Präsentationen noch einmal in Ruhe nachlesen möchten, finden Sie diese gebündelt in der rechten Spalte. Zudem freuen wir uns über jedes Feedback (das betreffende Formular finden Sie ebenfalls in der rechten Spalte). Sollten Sie darüber hinaus offene Fragen haben, schreiben Sie uns doch einfach eine E-Mail an elearning@uni-goettingen.de.