Neue Vorbilder in der Philosophie etablieren

Teilprojekt 5: SOPH:IE


Projektbeschreibung


Das Teilprojekt „Stereotype über Philosoph:innen - Interventionen und Erfassung (SOPH:IE)“ erforscht die Fragestellungen des Verbundprojektes mit empirischen Methoden. Das Ziel ist, Erklärungen für die geringe Anzahl und Sichtbarkeit von Frauen in der Philosophie zu finden und Interventionen zu entwickeln, mit denen Frauen in der Philosophie gefördert werden können. Beispielsweise könnten neue Vorbilder etabliert werden, die das männlich geprägte Stereotyp aufbrechen. Dabei geht es immer sowohl um eine theoretische und empirische Fundierung der Maßnahmen, als auch um ihre praktische Umsetzung. Das Teilprojekt gliedert sich in drei Arbeitspakete.

Arbeitspaket I, Gesellschaftlicher Ist-Zustand: Bisherige Arbeiten zu geschlechtsspezifischen Stereotypen in der Philosophie haben den Zusammenhang vom männlich geprägten Stereotyp und der geringen Anzahl von Frauen in der Philosophie angenommen (Haslanger, 2008). Allerdings gibt es bisher keine empirische Forschung zur Stereotypisierung des Philosophen beziehungsweise der Philosophin. Deswegen soll in einem ersten Schritt der Ist-Zustand vorhandener, gesellschaftlicher Stereotype erforscht werden. Die Fragestellung ist, ob die gesellschaftliche Vorstellung eines Philosophen männlich geprägt ist. Dazu soll eine Studie durchgeführt werden, die das Stereotyp von Personen in der akademischen Philosophie erfragt.

Arbeitspaket II, Selbststereotypisierung von Philosophiestudierenden und -promovierenden: Die Fragestellung ist, ob Studierende und Promovierende der Philosophie Selbststereotypisierungen vornehmen, die dazu führen, dass ggf. keine weiteren akademischen Karrieren angestrebt werden. Geschlechterunterschiede in der Wahrnehmung des Stereotyps aber auch in dem Zugehörigkeitsgefühl, der Identifikation und dem langfristigen Engagement bzw. dem Verbleiben in der (akademischen) Philosophie sollen erfragt werden.

Arbeitspaket III, Hochschulische Maßnahmen zur Stärkung und Förderung von Frauen in der Philosophie: Es sollen Interventionen entwickelt und erprobt und die Auswirkungen auf die Selbststereotypisierung, das Zugehörigkeitsgefühl, die Identifikation und das langfristige Engagement untersucht werden. Beispiele für die geplanten Interventionen sind u.a. die explizite Beschäftigung mit Philosophinnen, das Verwenden von gendergerechter Sprache und die Veränderung von Stereotypen durch das Verbinden der Philosophie mit weiblich konnotierten Begriffen und der expliziten Nennung von Philosophie-Autorinnen.