
2. Hopfenrechtstag
„Alles rankt sich um das Recht - rechtliche Herausforderungen rund um die Sonderkultur"
Wir freuen uns, am 08. November 2024 den „2. Hopfenrechtstag“ veranstaltet zu haben.Der Hopfenrechtstag fand im Deutschen Hopfenmuseum in Wolnzach statt.
Wir danken allen Gästen nochmals herzlich für ihre Teilnahme und freuen uns Sie im nächsten Jahr erneut begrüßen zu dürfen.
Am 08. November 2024 fand zum zweiten Mal der „Hopfenrechtstag“ statt (Details). Hopfen ist eine besondere Sonderkultur, mit einer einzigartigen wirtschaftlichen Relevanz, einer speziellen ökologischen Bedeutung und einer herausragenden kultur- und identitätsprägenden Wirkung. Die Hallertau ist das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt, die über Jahrhunderte eine einmalige Kulturlandschaft gebildet hat. Hopfen ist ein essenzieller Rohstoff in der Landwirtschaft. In den Anbauregionen hat Hopfen eine tief verwurzelte kulturelle Bedeutung. Traditionen und Feste, wie die Hopfenerntefeste, sind oft eng mit dem Hopfenanbau verknüpft und stärken das Gemeinschaftsgefühl vor Ort. Der Anbau von Hopfen erfordert spezifische klimatische Bedingungen und erfolgt häufig in ökologisch sensiblen Gebieten.
Diese Besonderheiten des Hopfens spiegeln sich auch im Recht wider. So sind über die Jahrhunderte auch spezifische Regelungen zum Hopfen geschaffen worden. Sie bilden zusammen das Hopfenrecht, das sich in vielen Punkten vom allgemeinen Agrarrecht unterscheidet.
Der Hopfenrechtstag widmet sich als einzige Veranstaltung in Deutschland diesem Rechtsgebiet und den besonderen rechtlichen Herausforderungen des Hopfenanbaus. Es zeichnet sich durch drei Elemente aus: Praxisorientiert, Interdisziplinär und Neutral. Der Hopfenrechtstag setzt bereits bei der Themenwahl bei den praktischen Bedürfnissen im Hopfensektor an. Auch die Vorträge sind ausgerichtet auf ein praxisnahes Publikum, vom Hopfenbauern bis hin zum Verwaltungsbeamten oder Richter. Die Veranstaltung deckt die gesamte Breite der Hopfenwirtschaft ab – vom Anbau bis zum Brauwesen. Die Praxisnähe wird des Weiteren durch den interdisziplinären Ansatz gefördert. Nicht nur rechtliche Themen, sondern auch agrarwissenschaftliche Fragestellungen werden behandelt. Der Hopfenrechtstag ist schließlich auch neutral. Als wissenschaftliche Veranstaltung des Instituts für Landwirtschaftsrecht der Universität Göttingen wollen wir ein ergebnisoffenes Forum zur Diskussion über rechtliche und rechtspolitische Themen anbieten, in dem alle Meinungen zugelassen sind.
Der Hopfenrechtstag bietet ausreichend Möglichkeiten, sich in der Branche zu vernetzen und zugleich einen entspannten und erkenntnisreichen Tag zu erleben.
Programm: Hier „Auf einen Blick" - oder einfach unten einsehen.
Das Recht bildet einen Rahmen um den Anbau und die Nutzung des Hopfens. Dieser Rahmen kann einen Schutzmantel bilden, in dem es im Pachtrecht oder bei den Verbandsvereinbarungen Rechtssicherheit schafft. Dieser Rahmen kann sich auch als Korsett erweisen, das den Anbau oder die Nutzung des Hopfens einschränkt, beispielsweise durch das Jagdrecht, das Wasserrecht oder das Pflanzenschutzrecht. Diese Fragen betreffen die gesamte Hopfenbranche - vom Landwirt bis hin zur Brauerei, vom Gericht bis zum Ministerium. Die diesjährige Tagung wird anhand praxisnaher Vorträge thematisieren, ob das Recht in ausreichendem Maße schützt und nur im erforderlichen Maße die Nutzung einschränkt. Wir freuen uns auf neue Erkenntnisse und einen spannenden Austausch!
PROGRAMM
09:00
Begrüßung
Anna Kiermeier (Rechtsanwältin und Lehrbeauftragte am Institut für Landwirtschaftsrecht der Georg-August-Universität Göttingen)
Adolf Schapfl (Präsident des Verbands deutscher Hopfenpflanzer e.V.)
9:10 Uhr
Grußworte
Nikola Steinbock (Sprecherin des Vorstands der Landwirtschaftlichen Rentenbank)
Jens Machold (Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Wolnzach)
Pascal Piroué (1. Vorsitzender des deutschen Hopfenwirtschaftsverbands e. V.)
9:30 Uhr
Rechtliche Rahmenbedingungen der Bewässerung
Goedehard Hennies (Geschäftsführer des DBVW e.V. und gleichzeitig Geschäftsführer des Wasserverbandstag e. V. Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt)
10:15 Uhr
Pachtverträge im Hopfenbau – worauf Sie achten sollten
Anna Kiermeier (Rechtsanwältin und Lehrbeauftragte am Institut für Landwirtschaftsrecht der Georg-August-Universität Göttingen)
11:00 Uhr
Kaffeepause
11:30 Uhr
Die Verbandsvereinbarungen zum Hopfengeschäftsverkehr Deutscher Siegelhopfen – ein Vergleich mit den Einheitsbedingungen des deutschen Getreidehandels
Dr. Cornelius Hille (Rechtsanwalt, Ashurst LLP)
12:15 Uhr
Mittagspause
13:30 Uhr
Die geförderten Mehrgefahrenversicherungen im Hopfenbau - Fluch oder Segen?
Dr. Philipp Schönbach (Sprecher des Vorstands der Vereinigten Hagelversicherung, Gießen)
14:15 Uhr
Wildschaden im Hopfen
Christoph Hellerbrandt (Vorsitzender Richter am LG Ingolstadt)
15:00 Uhr
Kaffeepause
15:30 Uhr
Pflanzenschutzrechtliches Abverkaufs-/ Verkaufsverbot und Vertrauensschutz
Prof. Dr. José Martinez (Geschäftsführender Direktor des Instituts für Landwirtschaftsrecht der Georg-August-Universität Göttingen)
16:15 Uhr
Podiumsdiskussion (alle Referenten)
Moderation: Thomas Chr. Fleschutz (Rechtsanwalt, Partner bei PFGC RAe)
17:00 Uhr
Zusammenfassende Bewertung
Anna Kiermeier (Rechtsanwältin und Lehrbeauftragte am Institut für Landwirtschaftsrecht der Georg-August-Universität Göttingen)
Wir danken für die freundliche Unterstützung dieser Veranstaltung:

