Forschungsverbund Sportkriminologie
Gewalt und Devianz im Sport
In jüngerer Zeit mehren sich Opferberichte und Vorwürfe erheblicher interpersonaler Gewalt im Sport, insbesondere innerhalb von Verbandsstrukturen des Hochleistungssports. Zur Untersuchung dieses und weiterer Phänomene formierte sich 2024 ein Forschungsverbund "Sportkriminologie", um die Erfahrungen von Betroffenen quantitativ und qualitativ empirisch zu erheben und sodann systematisch auszuwerten. In einem zweiten Schritt sollen zukunftsorientierte Handlungsempfehlungen für verantwortliche Akteur*innen entwickelt werden.
Das interdisziplinär aufgestellte Team ermöglicht methodisch hochwertige Untersuchungen zur Schaffung evidenzbasierter Grundlagen für Schutz- und Präventionskonzepte. Mitglieder der Forschungsgruppe haben in den letzten Jahren bereits mehrfach ähnliche Projekte innerhalb und außerhalb des Sports durchgeführt.
Mitglieder des Forschungsverbunds
- Prof. Dr. Alexander Baur, Lehrstuhl für Strafrecht und Kriminologie an der Universität Göttingen
- Prof. Dr. Stephan Christoph, Juniorprofessur für Kriminologie an der Universität Regensburg
- Dr. Thaya Vester, Institut für Kriminologie an der Universität Tübingen
- Forschungsgruppe Sportpsychiatrie und -psychotherapie der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg
Ankündigung zur geplanten Studie „SPAGAT – Sportkriminologisch-Psychologische Analyse von Grenzüberschreitungen zur Aufarbeitung im Turnsport“
Der Forschungsverbund Sportkriminologie befasst sich derzeit mit der Konzeption eines Studiendesigns zum Oberthema „Missstände im Leistungsturnen“, das jüngst in die öffentliche Wahrnehmung gelangte. Im Zuge dessen soll aus wissenschaftlicher Perspektive ein umfassendes Lagebild erhoben werden, um zu eruieren, in welcher Weise Athletinnen und Athleten im Turnsport interpersonaler Gewalt ausgesetzt sind und waren. Um ein gesamtheitliches Bild zu erhalten, soll aber ebenso erfasst werden, inwieweit Athletinnen und Athleten positive Erfahrungen gemacht haben.
Wir laden daher alle Personen, die aktuell oder in der Vergangenheit eine enge Verknüpfung mit dem deutschen Leistungsturnsport haben/hatten, zur Studienteilnahme ein. Die Ergebnisse sollen zu fundierten Empfehlungen führen, um die Sicherheit und das Wohlergehen aller Beteiligten im Turnsport flächendeckend gewährleisten zu können.
Parallel zur geplanten Erhebung wird der Forschungsverbund Angebote zur psychologischen Unterstützung für Betroffene bereithalten, sofern dies gewünscht wird.
Wenn Sie Interesse an einer Studienteilnahme haben oder über die aktuellen Aktivitäten des Forschungsverbunds informiert werden möchten, abonnieren Sie gerne unsere Mailingliste.