Lehrveranstaltungen der Experimentellen Phykologie und Sammlung von Algenkulturen
Die Experimentelle Phykologie und Sammlung von Algenkulturen (EPSAG) bietet für Studierende der Universität Göttingen ein umfangreiches Portfolio von Lehrveranstaltungen, die den Studierenden ein breites Spektrum an Kenntnissen und Fähigkeiten in der Algenforschung, also der Phykologie, vermitteln. Die Studierenden erwerben neben der Kompetenz, Algen zu bestimmen, auch ein Verständnis für die Diversität von Algen und Cyanobakterien. In verschiedenen Modulen lernen sie fortgeschrittene Analysemethoden und molekulare Techniken kennen und erhalten Einblicke in die Anwendung dieser Kenntnisse in der Biotechnologie und Ökologie.
- Veranstaltungen im Wintersemester:
Modul M.Biodiv.418: Pro- und eukaryotische Algen: Evolution und Systematik
Studierende erwerben in diesem Modul grundlegende Kenntnisse über die Diversität von Algen und Cyanobakterien. Sie lernen die verschiedenen Gruppen von Algen und Cyanobakterien kennen und können diese in Bezug auf ihre morphologischen und anatomischen Merkmale identifizieren. Darüber hinaus erhalten sie einen Überblick über die evolutionären Zusammenhänge und die Entstehung von Plastiden.
Modul M.Biodiv.419: Pro- und eukaryotische Algen: Algen und Flechten
Die Studierenden erwerben auch Kenntnisse über den Aufbau und die Funktionsweise der Flechtensymbiose. Sie lernen die beteiligten Organismengruppen kennen, können wichtige morphologische und anatomische Merkmale von Flechten, Algen und Cyanobakterien identifizieren und mittels Formenkenntnis ausgewählte mitteleuropäische Blattflechten bestimmen. Sie bekommen Einblicke in den Gas-, Wasser- und Mineralstoffwechsel der Flechten sowie in die Diversität und Funktion der von Flechten produzierten Sekundärmetabolite (Flechtenstoffe). Des Weiteren werden ihnen Kenntnisse in der Standortökologie, der Gefährdung von Flechten und der Indikation der Luftgüte durch Flechten vermittelt.
Angebotshäufigkeit: jedes WiSe 419-1, 419-2; jedes SoSe 419-3
- Veranstaltungen im Sommersemester:
Modul SK.Bio.310: Algen- und Gewässerökologie
Durch praktische Übungen und Analysen lernen die Studierenden, Proben aus Gewässern zu nehmen und darin enthaltene Algen zu identifizieren. Sie werden mit mikroskopischen Techniken vertraut gemacht und können anhand von morphologischen Merkmalen und anderen diagnostischen Kriterien die Algenarten bestimmen. Diese Fähigkeit ermöglicht es ihnen, den Zustand eines Gewässers zu beurteilen, da bestimmte Algenarten auf Umweltveränderungen empfindlich reagieren und als Indikatoren für die Wasserqualität dienen können.
Modul B.Biodiv.357: Analysemethoden und Experimente zur Diversität von Algen und Cyanobakterien
Die Studierenden werden in fortgeschrittenen Analysemethoden geschult. Sie lernen verschiedene spektralphotometrische Messmethoden zur Zelldichte und Absorptionsspektren zur Detektion von Carotinoiden kennen. Zudem werden ihnen Fluoreszenz-Mikroskopie-Techniken zur Detektion von Lipideinschlüssen vermittelt. Die Studierenden sind nach Abschluss des Moduls in der Lage, Wachstumsexperimente unter verschiedenen Wuchsparametern durchzuführen und das Wachstum in Wachstumskurven zu dokumentieren und zu interpretieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf molekularen Analysen. Die Studierenden erwerben fortgeschrittene Kenntnisse in DNA-Sequenzierung, Klonierung und AFLP-Fingerprints, um Algenisolate genauer zu charakterisieren und auf mögliche Verunreinigungen zu testen. Sie lernen auch mikrobiologische Techniken, um neue Algenisolate aus Umweltproben zu etablieren.
Modul M.Biodiv.460: Pro- und eukaryotische Algen: Molekulare Bestimmung von Algenbiodiversität & Evolution der Algen
In diesem Modul können Studierende in der EPSAG grundlegende Kenntnisse in der Analyse von Biodiversität anhand molekularer Marker und Signaturen erwerben. Sie lernen, rDNA-Klonbibliotheken mit Hilfe von Phylogenie-Rekonstruktionen und OTU-Bildung zu analysieren. Sie wenden spezifische DNA-Fingerprintmethoden wie DGGE an und können DNA-Barcodes verwenden, um Standorte anhand ihrer phylogenetischen Diversität zu vergleichen.
Modul M.Biodiv.461: Pro- und eukaryotische Algen: Ex situ Konservierung von Algenbiodiversität
In dieser Lehrveranstaltung wird die Analyse der Biodiversität mittels molekularer Marker und Signaturen vermittelt. Die Studierenden erwerben Kenntnisse und Fähigkeiten in der Analyse von rDNA-Klonbibliotheken, DNA-Fingerprintmethoden, DNA-Barcodes und grundlegenden molekularen wet-lab und bioinformatische dry-lab Methoden. Die Lehrveranstaltung vermittelt wichtige Kompetenzen für die Erforschung und Erhaltung der biologischen Vielfalt