Entwicklung eines Entscheidungshilfesystems zur gezielten Bekämpfung der Turcicum-Blattdürre (Exserohilum turcicum) und der Augenfleckenkrankheit (Kabatiella zeae) im Mais
In den letzten Jahren konnte eine Zunahme von Blattkrankheiten im Mais unter mitteleuropäischen Klimaverhältnissen registriert werden. Im Fokus stehen dabei vor allem die Turcicum-Blattdürre, verursacht durch den Erreger Exserohilum turcicum und die Kabatiella-Augenfleckenkrankheit, ausgelöst durch Kabatiella zeae. Durch den zunehmenden Befallsdruck und die Zulassung von Blattfungiziden ab 2014 im Mais ergab sich für Landwirte und Berater eine neue Entscheidungssituation. Gegenwärtig fehlt allerdings ein an Schadensschwellen orientiertes Entscheidungshilfesystem, welches den zukünftigen Fungizideinsatz auf das notwendige Maß begrenzt und damit effektiv gestaltet. Hierfür sollen in diesem Projekt die wissenschaftlichen Grundlagen erarbeitet werden. Hauptziel des Projekts ist es, ein schadschwellenbasiertes und risikokorrigiertes Entscheidungshilfesystem für die beiden Blattkrankheiten im Mais zu entwickeln, welches nach Abschluss des Projekts unmittelbar Landwirten und Beratern zur Validierung unter Praxisbedingungen zur Verfügung gestellt werden kann. Dabei soll der Fungizideinsatz an der ökonomischen Schadensschwelle ausgerichtet werden, von welcher terminbezogene Bekämpfungsschwellen abgeleitet werden können. Die Grundlagen für eine solche Entscheidungshilfe werden in Feldversuchen durch Erarbeitung von Befalls-Verlustrelationen in Anhängigkeit von Nutzungsform (Silo-/Körnermaisnutzung) und Sorte, sowie Ermittlung risikorelevanter Anbaufaktoren (Vorfrucht, Bodenbearbeitung) geschaffen.
Projektbearbeitung: | M. Sc. agr. Sebastian Streit |
Projektbetreuung: | Prof. Dr. Andreas von Tiedemann |
Projektstart: | März 2017 |
Dauer: | 3 Jahre |
Fördernde Einrichtung: | Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) |