Dr. Dilshat Harman
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Zur Person Dilshat Harman studierte Kunstgeschichte und promovierte an der Staatlichen Stroganow-Universität für industrielle und angewandte Kunst in Moskau. Anschließend arbeitete sie als Dozentin an der St.-Thomas-Universität (Moskau), bei den jüdischen Bildungsprogrammen „Eshkolot“ und „Sefer“ sowie als leitende Wissenschaftlerin an der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften (Moskau). Dilshat Harman hat über die Geschichte der Kleidung und der Vorstellungskraft in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kunst, die jüdische Kunst des Mittelalters und der frühen Neuzeit sowie über die religiöse und säkulare mittelalterliche Ikonographie veröffentlicht. Als Gastwissenschaftlerin an der Universität Göttingen unterrichtete Dilshat Harman die Kurse Diversity in Medieval Art: Jewish Manuscript Illumination in 13th - 16th centuries (Wintersemester 2022-2023) und The Costume in Renaissance Art: Representation and Meaning (Sommersemester 2023). Ein neuer Kurs, der sich auf die Darstellung des Kostüms in der Kunst der nördlichen Renaissance konzentriert, ist in Vorbereitung. In dieser Zeit recherchierte und veröffentlichte sie auch einen Artikel über einen der Wimpel im Göttinger Stadtmuseum. Sie zeigt wie die Dekoration des textilen Objekts Motive aufgreift, die zuvor in anderen künstlerischen Medien zum Ausdruck gekommen waren und wie diese Motive Werte ausdrückten, die in der aschkenasischen Gemeinschaft der Stadt angenommen wurden. Seit 2024 arbeitet Dilshat Harman an dem Projekt Constructing Early Modern Identities: Dress in Albrecht Dürer's Works (gefördert durch die DFG).
- Jüdische Kunst und die Wahrnehmung von Juden in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kunst
- Körperdarstellungen in der frühneuzeitlichen Kunst (insbesondere bei Dürer und seinen Zeitgenossen)
- Die Rolle der Imagination in der Kunst
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"Constructing Early Modern Identities: Dress in Albrecht Dürer's Works"
von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bis Ende Mai 2026 gefördert
Durch Bilder von vertrauter und unbekannter Kleidung, trugen Dürers Werke zur Schaffung einer gemeinsamen kulturellen, religiösen und nationalen Identität zwischen Menschen in verschiedenen deutschsprachigen Ländern bei. Das Forschungsprojekt soll zeigen, dass die Darstellung von Kleidung einen Einfluss auf die Schaffung neuer Narrative haben kann, die sich auf die Entstehung der Idee einer Nation als gemeinsame Identität und Kultur beziehen. Es soll einen Beitrag zu den Debatten über Dürers Stellung in den humanistischen und religiösen Bewegungen in Deutschland am Rande der Reformation leisten. Außerdem soll die Rolle der visuellen Kultur bei der Verbreitung kultureller Normen und Werte im Zeitalter der frühneuzeitlichen Globalisierung beleuchtet werden.