Aufbrechen, umgestalten?!
Die Podcastreihe zur feministischen Kanonkritik


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Projektbeschreibung


Kritik am Kanon aus feministischer Perspektive begleitet den Kanon seit je her, häufig geht sie ihm in Teilen sogar voran: Denkerinnen wie Cavendish, Wollstonecraft, Perkins Gillman, Beauvoir hatten alle einen kritischen Blick auf den Kanon, sowohl hinsichtlich des historischen Ausschlusses von Frauen aus der philosophischen Tradition als auch der negativen Charakterisierung von Frauen oder des Weiblichen in dieser Tradition. Daher ist die Kritik an der fehlenden Pluralität, der fehlenden Einbeziehung von Frauen in den Kanon sowohl faktisch als auch konzeptionell. Die Podcast-Reihe „100 Jahre Kanonkritik“ möchte die breite bisher geleistete Kanonforschung in der Philosophie sichtbar(er) machen und für zeitgenössische Forschung und Debatten aufbereiten. In ihr soll es sowohl um die aktuelle Forschung am Kanon gehen, als auch um weit zurückliegende, vergessene Kritik von Philosophinnen am Kanon. Zentrale Fragen der Reihe sind: Was ist der klassische philosophische Kanon? Warum schreibt er sich trotz zahlreicher kritischer Forschungsarbeiten weiterhin fort? Wieso kann die Philosophie hartnäckiger als andere Disziplinen nicht-männliche Stimmen und nicht-westliche Traditionen ignorieren?

In jeder Folge werden wir uns diesen Fragen mit einer/m anderen Gesprächspartner*in aus deren jeweiliger Perspektive nähern. Wir werden u.a. sprechen über: Strategien der Dauer, Dynamiken des kulturellen Gedächtnisses und Ausschlussmechanismen, Entstehung von „Klassikern“ eines Fachs, die philosophische Kanonkritik der 2. Frauenbewegung, deren Vorläufer und spätere Kritiken, Umgangsweisen mit dem Kanon (beispielsweise die feministische Re-Interpretation des Kanons, seine Modifizierung und Ergänzung oder das ,Canceln‘ des Kanons), mögliche Ausblicke (Cyber-/Sci-Fi-Feminismus) und Strategien für einen dauerhaften Wandel.


Podcast-Folgen


Folge 1: Wozu, wohin? Einstieg in die Kanonkritik

Schon seitdem es den Kanon in der Philosophie gibt, besteht auch Kritik daran. In der ersten Folge von „Aufbrechen, Umgestalten?! Die Podcastreihe zur feministischen Kanonkritik" von Amelie Stuart und Hannah Wallenfels gehen die beiden im Gespräch miteinander grundlegenden Fragen zum Begriff des philosophischen Kanons und seiner Kritik nach: Was versteht man überhaupt unter dem philosophischen Kanon? Wie wurde in der Vergangenheit mit Kanonkritik umgegangen und warum reicht es nicht allein aus, die Kritik nur wieder aufleben zu lassen? In der ersten Folge wird eine Grundlage für die anschließende Podcastreihe mit verschiedenen Perspektiven auf die Vergangenheit und die Zukunft von Kanonkritik gelegt.
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Folge 2: Philosophie – eine Wissenschaft?

Die zweite Folge der Podcastreihe „Aufbrechen, Umgestalten?!" untersucht die Philosophie aus wissenschaftshistorischer Perspektive: Was macht (eine) Wissenschaft überhaupt aus? Und kann die Philosophie als Wissenschaft angesehen werden? Wie entstand der Objektivitätsanspruch in der Philosophie? Wie unterscheidet sich der deutsche Wissenschaftsbegriff von anderen? Darüber sprechen die Gastgeberinnen Amelie Stuart und Hannah Wallenfels mit der Wissenschaftshistorikerin Lorraine Daston. Sie ist derzeit Fellow am Berliner Wissenschaftskolleg und ehemalige Direktorin des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte. Im Gespräch mit Lorraine Daston gehen sie den geschichtlichen Entwicklungen der Philosophie nach und wagen auf dieser Basis einen Ausblick in mögliche Potenziale für Veränderungen.
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Folge 3: Denkerinnen, die Schule machen. Repräsentation und Diversität im Philosophieunterricht

In der dritten Folge der Podcastserie „Aufbrechen, Umgestalten?! Die Podcastreihe zur feministischen Kanonkritik" sprechen die Gastgeberinnen Hannah Wallenfels und Amelie Stuart mit der Philosophiedidaktikerin Katharina Schulz über den philosophischen Kanon in der Schule – der erste Ort, an dem Menschen womöglich mit Philosophie in Berührung kommen: im Ethik oder Philosophie-Unterricht. Im Gespräch fordert Katharina Schulz eine Diversifizierung des philosophischen Kanons und die drei die Wissenschaftlerinnen diskutieren Hebel, wie dies praktisch umgesetzt werden kann und warum es zu wenig ist, einfach mehr Philosophinnen in den Kanon aufzunehmen.
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Folge 4: How can we create change?

In der vierten Folge der Podcastserie „Aufbrechen, Umgestalten?! Die Podcastreihe zur feministischen Kanonkritik" beschäftigen sich Hannah Wallenfels und Amelie Stuart mit der Frage, warum sich insbesondere in der Philosophie Ausschlüsse von marginalisierten Personengruppen hartnäckiger halten als in anderen Disziplinen. Dafür sprechen sie mit der Philosophin Mari Mikkola, die sich mit der Spezifität der Philosophie auseinandergesetzt hat. Neben bestimmten Charakteristika in der Philosophie geht es aber auch um Methoden und Ansätze Philosophie inklusiver für Frauen oder migrantisierte Menschen zu machen. In diesem Zuge stellt Mari Mikkola auch den Verein SWIP (Society for Women in Philosophy) Germany vor, an deren Gründung sie beteiligt war und der die Förderung von Frauen* in der Philosophie zum Ziel hat.
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Folge 5: Canon Criticism from an African Feminist Perspective

Die fünfte Folge der Podcastserie „Aufbrechen, Umgestalten?! Die Podcastreihe zur feministischen Kanonkritik" ergänzt die feministische Kritik des philosophischen Kanons mit post- und dekolonialen Kritiken. Die eingeladene Philosophin Abosede Priscilla Ipadeola beschreibt ihre Erfahrungen mit dem westlichen Kanon und ihren Ansatz der Kanonkritik, den Versuch der Erweiterung um marginalisierte Perspektiven und nicht schriftliche Traditionen. Wie verhält sich diese zu anderen Arten der Kanonkritik wie der Abschaffung des Kanons oder seiner Neuerfindung? Die drei sprechen außerdem über die Bereiche, die die Erweiterung des Kanons betreffen, zum Beispiel Publikationspraxen, sowie Forschungskontexte und Methoden. ++ Musik: Good Grief by Mystery Mammal
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