Moritz Stern

Das Institut ist nach Moritz Abraham Stern (1807-1894) benannt.
Von seinem Geburtsort Frankfurt am Main zog er im Frühjahr 1827 nach Göttingen, um bei einem der besten Mathematiker und Astronomen Europas, Carl Friedrich Gauss, zu studieren. Moritz Stern verteidigte im Jahr 1829 erfolgreich seine Doktorarbeit in Göttingen. Er blieb.

Wie sein Sohn, der Göttinger Historiker Alfred Stern (1846-1936), in seiner 1906 erschienenen Familiengeschichte betonte, stand Moritz Stern in der Tradition der Radikalaufklärung von Spinoza und interessierte sich nicht allein für Orientalistik, vergleichende Sprachwissenschaft oder Geschichte, sondern darüber hinaus vor allem für jüdische Geschichte, Astronomie und Philosophie. Politisch befürworteten Vater und Sohn Stern eine demokratische Republik mit gleichen Bürgerrechten für alle Menschen.
Moritz Stern erlangte Berühmtheit aufgrund seiner Ernennung zum Ordinarius der Universität Göttingen im Jahr 1859: Er war der erste nicht konvertierte Jude, der eine solche Position an einer führenden deutschen Universität erhielt.
Als die Nazis die Macht in Deutschland erwarben, mussten viele Mitglieder der Familie Stern fliehen. Alice Stern floh nach Basel, ihr Sohn Otto Frank floh mit seiner Frau Edith und den Töchtern Margot und Anne nach Amsterdam. Am 4. August 1944 wurde die Familie, die zwei Jahre in einem Hinterhaus an der Prinsengracht im Versteck lebte, durch die deutsche Besatzungsmacht verhaftet und deportiert. Anne Frank starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen; ihre Tagebücher überlebten.