Die Forschungsklasse als Modell der individuellen Förderung von Schülern/innen der Sekundarstufe II
Kornelia Tischler (Klagenfurt, Österreich)
Fragestellung der Untersuchung
Das vorliegende Forschungsprojekt – Teilbereich der vergleichenden Studie "Begabungsförderung in den USA und in Österreich" – beinhaltet zwei Zielrichtungen, erstens die Erfassung der Lehr-Lern-Kultur, der Erziehungs- und Organisationskultur, um ein allgemeines theoretisches Modell im Vergleich zum Triad Enrichment Modell (TEM) von Renzulli zu entwickeln, zweitens die Bearbeitung der Fragestellung, in welcher Form die individuelle Förderung von unterschiedlichen Interessen / Fähigkeiten gegeben ist.
Theoretischer Hintergrund
Die Förderung unterschiedlicher Begabungen und Interessen stellt für Lehrkräfte oftmals eine Herausforderung in ihrer täglichen Arbeit in heterogen zusammen gesetzten Klassen dar. Die Umsetzung unterschiedlicher Konzepte, wie z.B. Offener Unterricht, Jena-Plan, und ebenso die Forschungsklasse helfen, diesem Anspruch gerecht zu werden und SchülerInnen individuell zu fördern sowie selbstständiges, forschendes Lernen unter Beachtung des ganzheitlichen Lernens zu unterstützen.
Methode der Untersuchung
Die Untersuchung ist in Form einer Methodentriangulation angelegt (teilnehmende Beobachtungen, fokussierte Interviews mit Lehrern/innen und Schüler/innen, schriftliche Befragung der Schüler/innen).
Ergebnisse
Die drei Phasen der Durchführung (Allgemeine Aktivitäten zur Interessenserkundung / Methodentraining / Bearbeitung individueller Fragestellungen) beeinflussen sich gegenseitig, folgen prinzipiell aufeinander, verlaufen aber phasenweise auch parallel.
Wenngleich die Arbeit der Lehrkräfte als sehr bereichernd beschrieben wird, so ergeben sich trotzdem vielfache Belastungen für sie: einerseits durch den hohen Arbeitsaufwand (Vorbereitung, Beratung, Organisation), andererseits durch die unterschiedlichen Ansprüche der Schüler/innen.
Die Schüler/innen beschreiben die Arbeit in der Forschungsklasse als herausfordernd aber nicht schwierig, da ihnen unterschiedliche Personen (LehrerInnen, MitschülerInnen, externe MentorInnen) beratend zur Verfügung stehen.
Die herkömmliche Leistungsbeurteilung wird durch Portfolio ersetzt, d.h. sie ist produkt- und prozessbezogen.