In publica commoda

Schüler-, Fach- und Gesellschaftsrelevanz im Unterricht über Ernährung.Eine empirische Untersuchung bei Lehrern und Lehramtsstudierenden auf der Grundlage der Theory of Planned Behavior
Melek Yaman (Kiel), Haluk Soran (Ankara, Türkei) & Rainer Klee (Gießen)

Die Zusammenhänge zwischen ungünstigem Ernährungsverhalten und dem Auftreten von Zivilisationskrankheiten sind seit langem bekannt. Diese Situation vermindert deutlich die individuelle Lebensqualität und verursacht für den einzelnen und die Gesellschaft erhebliche Kosten. Darüber hinaus spielt die derzeitige Art der Nahrungsversorgung eine beachtliche Rolle bei vielen Umweltproblemen.

Um diese Situation zu verbessern ist eine Veränderung des menschlichen Ernährungsverhaltens notwendig. Der Schule (und damit dem Biologieunterricht) kommt hierbei eine wichtige Funktion zu, da dies die einzige Institution in unserer Gesellschaft ist, die nahezu alle Menschen erreicht.

Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es festzustellen, wie ausgeprägt die Intention von Lehrer/innen und Lehramtsstudierenden ist, im Unterricht über Ernährung die Robinsohnschen Curriculumdeterminanten Fach-, Schüler- und Gesellschaftsrelevanz (zur Bedeutung für das Thema s. erster Abschnitt) zu berücksichtigen. Weiterhin sollen Bedingungen identifiziert werden, die für das Ausmaß der Intention von Bedeutung sind.

Die Grundlage dieser Studie ist die Theory of Planned Behavior von Ajzen.

Basierend auf dem Robinsonschen Modell und der Theory of Planned Behavior wurde ein offener Fragebogen entwickelt; damit wurden türkische und deutsche Studierende und Lehrer (jeweils ca. 30 Person) befragt. Mit Hilfe der am häufigsten genannten Angaben (Beliefs) und Literaturdaten wurde ein umfangreicher Fragebogen entwickelt. Die Formulierung erfolgte nach den Vorgaben der TOPB. Der Fragebogen wurde von 107 deutschen Lehrer/innen und 135 deutschen Studierenden ausgefüllt. Die Befragung fand in Hessen statt.

Zur Auswertung der Strukturgleichungsmodelle wird das Programm AMOS eingesetzt.

Die Ergebnisse zeigen, dass bei allen drei Determinanten die Komponente "Einstellung" den größten Einfluss auf die Intention hat.

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