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Press release: Göttinger Stadtgeschichte erlebbar machen

No. 83 - 24.06.2022

YLAB veranstaltet „Tag der Erinnerung“ am 30. Juni 2022 in der Innenstadt

 

(pug) Das YLAB – Geisteswissenschaftliches Schülerlabor der Universität Göttingen organisiert zum ersten Mal einen „Tag der Erinnerung“ in der Göttinger Innenstadt. Ziel der Veranstaltung ist es, Schulklassen und die Öffentlichkeit zu einer lebendigen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Facetten der Geschichte des Nationalsozialismus in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld anzuregen und die lokale Beschäftigung mit der Geschichte des Nationalsozialismus zu fördern. Beteiligt sind unter anderem die Geschichtswerkstatt Göttingen e.V., die im Netzwerk Erinnerungskultur aktiven Geschichtslehrkräfte, Historikerinnen und Historiker sowie Schülerinnen und Schüler. Am Donnerstag, 30. Juni 2022, können sich Jugendliche und alle Interessierten von 15 bis 18 Uhr an neun Informationsständen in der Innenstadt über Themen informieren, die mit der nationalsozialistischen Vergangenheit im Zusammenhang stehen.

 

Ziel des Tages ist es, die eigene Vergangenheit sichtbar zu machen und aufzudecken, an welchen Orten in Göttingen sich nationalsozialistisches Unrecht zugetragen hat. So wird am Alten Auditorium ein Stand Einblicke in die lokale Widerstandstätigkeit des Universitätspsychologen und Sozialisten Heinrich Düker geben, am Platz der Synagoge stellen Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Gesamtschule und der IGS Geismar ihre Arbeiten über die Entwicklung der NS-Bewegung in Göttingen und über den Ablauf des Novemberpogroms im Jahr 1938 vor. Weitere Stände behandeln die Themen Euthanasie, Zwangsarbeit sowie vergessene Opfergruppen des Nationalsozialismus, informieren über die Rolle der Gewerkschaften oder setzen sich allgemein mit der Aufarbeitung der NS-Geschichte in Göttingen auseinander. Ein Informationsstand am Markt gibt Auskunft über das Gesamtprojekt.

 

„Mit dem Tag der Erinnerung nehmen wir gerne eine Initiative von Göttinger Geschichtslehrkräften auf, ein jährlich stattfindendes Projekt zu initiieren, das die lokale Erinnerungskultur durch vorbereitende Workshops im Schülerlabor und öffentliche Präsentationen im Stadtgebiet stärkt“, so YLAB-Leiter Dr. Gilbert Heß. „Wir hoffen, dass wir damit Jugendliche animieren, sich intensiver mit der lokalen NS-Geschichte auseinanderzusetzen, und Geschichtslehrkräfte und Akteure der lokalen Kulturszene, Vereine und Verbände dazu ermuntern, sich in den kommenden Jahren ebenfalls zu beteiligen, so dass dieses Format einen festen Platz in der städtischen Erinnerungskultur bekommt. Auch eine Ausweitung auf andere Themen der Stadtgeschichte ist zukünftig denkbar.“

 

Im YLAB wurden für dieses Projekt umfangreiche Quellensammlungen in Form von pädagogisch aufbereiteten Mappen erstellt, die in vorbereitenden Schülerworkshops eingesetzt werden. Die nach dem Prinzip eines lebendigen Archivs aufgebauten Materialsammlungen sind an den Informationsständen erstmals öffentlich einsehbar. Der „Tag der Erinnerung“ wurde im Rahmen der Kooperation „Widerstand – Demokratie – Internationalität“ der Universität Göttingen mit der Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V. konzipiert und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Weitere Informationen sind unter www.uni-goettingen.de/de/658952.html zu finden.

 

Kontakt:

Dr. Gilbert Heß

Georg-August-Universität Göttingen

YLAB – Geisteswissenschaftliches Schülerlabor

Friedländer Weg 2, 37085 Göttingen

Telefon (0551) 39-21133

E-Mail: hess@ylab.uni-goettingen.de

Internet: www.ylab.uni-goettingen.de