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Press release: Waldmanagement für klimarobuste CO2-Speicherung

No. 106 - 01.08.2022

Forstwissenschaftler der Universität Göttingen entwickeln neue Wege für die Praxis

 

(pug) Die Klimapolitik der Europäischen Union verbindet große Hoffnungen mit den insgesamt 158 Millionen Hektar Wäldern in den Mitgliedsstaaten. Wälder sollen große Mengen an CO2 binden, gleichzeitig den nachwachsenden Rohstoff Holz liefern und das alles unter den Bedingungen des Klimawandels mit zunehmendem Hitze- und Trockenstress für Wälder. Ob und wie das gehen kann, analysiert das europäische Verbundprojekt „Informa“ mit 14 Projektpartnern in acht Ländern, darunter auch die Universität Göttingen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erproben vor Ort innovative Walbauverfahren, messe deren Leistungen und übertragen sie durch Modelle auf Waldregionen in Europa. Ausdrücklicher Wunsch der Politik ist es, den tatsächlich möglichen Klimabeitrag des Waldes in diesem Projekt kritisch darzustellen.

 

Das Team der Universität Göttingen will neue Wege entwickeln, die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem Projekt in praktisches und politisches Handeln umzusetzen. Der Einsatz der Ergebnisse im sich stürmisch entfaltenden freiwilligen CO2-Emissionshandel in Europa ist dabei einer der Hoffnungsträger. „Das von uns entwickelte RIU-Model für Wissenstransfer rückt die konkreten Akteure in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in den Vordergrund“, erläutert Prof. Dr. Max Krott, Leiter der Abteilung Forst- und Naturschutzpolitik an der Universität Göttingen. „Ihnen wird zugetraut, innovatives Waldmanagement zu fördern oder auch zu blockieren. Es geht darum, einflussreiche Bündnispartner für die Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse zu finden.“

 

Das Göttinger Team wird die rund 70 Forschenden im Gesamtprojekt, das von der Polytechnischen Universität Valencia koordiniert wird, in den kommenden vier Jahren begleiten. Relevante neue Erkenntnisse werden konkreten Praxisakteuren auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene vorgeschlagen. Das Ziel des Verbundprojekts ist erreicht, wenn sowohl neue Techniken im Waldmanagement gefunden werden als auch Bündnispartner, die diese in der Praxis durch wirtschaftliche Ressourcen oder politischen Druck umsetzen möchten. „Wir erhoffen uns einen breiten Konsens“, so Krott. „Aber nationale Besonderheiten der Mitgliedsstaaten und Wettbewerb unter ihnen können dabei ebenso neue Chancen für eine klimarobuste Waldpolitik eröffnen.“

 

Kontakt:

Prof. Dr. Max Krott

Georg-August-Universität Göttingen

Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie

Abteilung Forst- und Naturschutzpolitik

Büsgenweg 3, 37077 Göttingen

Telefon (0551) 39-33411

E-Mail: mkrott@gwdg.de

Internet: www.uni-goettingen.de/de/84377.html