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Press release: Antrittsvorlesung zum Thema „Antiamerikanismus versus Westorientierung“

Nr. 15/2004 - 19.01.2004

Prof. Reese-Schäfer über die außenpolitischen Folgen der Antikriegshaltung im Irak-Konflikt
(pug) Zum Thema „Antiamerikanismus versus Westorientierung“ spricht Prof. Dr. Walter Reese-Schäfer am Mittwoch, 28. Januar 2004, in seiner Antrittsvorlesung an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen. Der Politikwissenschaftler wurde im Wintersemester 2001/2002 auf den Lehrstuhl für politische Theorie und Ideengeschichte berufen. In seinem Vortrag untersucht er die deutsche Antikriegshaltung im Irak-Konflikt und ihre Auswirkung auf die langfristigen Perspektiven deutscher Außenpolitik. Die Veranstaltung findet in der Aula am Wilhelmsplatz statt und beginnt um 12.15 Uhr.
„Die Westorientierung der Bundesrepublik Deutschland hat sich nach 1945 zu einer Art parteiübergreifenden Staatsräson entwickelt”, so Prof. Reese-Schäfer. Dieser Basiskonsens sei im Irak-Konflikt im Sommer 2002 aufgebrochen. Nach Ansicht des Politikwissenschaftlers hat die Bundesregierung mit ihrem Verzicht auf eine differenzierte Haltung gegenüber der amerikanischen Irak-Politik aus wahltaktischen Gründen eine weit verbreitete Friedenssehnsucht und „vor allem auch eine immer breiter werdende antiamerikanische Grundströmung angesprochen und verstärkt”. Mit dieser Schwungkraft habe sich die Antikriegshaltung zu einer prinzipiellen Gefährdung der Westorientierung ausgewachsen. Die Aufgabe der Politikwissenschaft sieht Prof. Reese-Schäfer darin, gegenüber taktischen Entscheidungen an die langfristigen Perspektiven und Strukturen deutscher Außenpolitik zu erinnern und vor dem Primat der Innenpolitik in diesem Feld zu warnen.
Walter Reese-Schäfer, 1951 in Wilhelmshaven geboren, studierte Politikwissenschaft und Literatur an der Universität Hamburg. Dort promovierte er 1978 über Heinrich Heine. Anschließend arbeitete er als Dokumentationsjournalist im Gruner und Jahr Verlag in Hamburg. 1979 legte er außerdem das Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Von 1992 bis 1999 war er als Assistent und Oberassistent am Institut für Politikwissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg tätig. Dort habilitierte sich der Wissenschaftler mit der Arbeit „Grenzgötter der Moral. Der neuere europäisch-amerikanische Diskurs zur politischen Ethik”. Nach Professurvertretungen an der Universität-Gesamthochschule Essen und der Universität Hamburg folgte der Ruf an die Universität Göttingen. Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Reese-Schäfer sind die politische Theorie der Gegenwart sowie die kritische Analyse der sozialwissenschaftlichen Zeitdiagnostik im 20. Jahrhundert. Der Politikwissenschaftler hat eine Reihe von Büchern zur politischen Theorie und zu verschiedenen philosophischen Ansätzen veröffentlicht.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Walter Reese-Schäfer
Georg-August-Universität Göttingen
Sozialwissenschaftliche Fakultät
Seminar für Politikwissenschaft
Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen
Tel. (0551) 39-7212, Fax (0551) 39-7341
e-mail: reeseschaefer@hotmail.com
Internet: http://politikwissenschaft.uni-goettingen.de/reeseschaefer