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Press release: Training des Empathiemuskels im Lesesessel

Nr. 166/2015 - 08.07.2015

Internationales Symposium zu Literatur und Einfühlungsvermögen vom 10. bis 12. Juli 2015

(pug) Kann uns das Lesen von fiktionalen Texten zu einfühlsameren und vielleicht sogar solidarischeren Menschen machen? Aus Sicht des humanistischen Bildungsideals wird diese Frage klar mit „ja“ beantwortet. Auch neueste empirische Befunde aus der Psychologie und den Neurowissenschaften sprechen dafür. Ein internationales Symposium am Lichtenberg-Kolleg der Universität Göttingen beschäftigt sich vom 10. bis 12. Juli 2015 mit den neuesten Ergebnissen aus den Geistes- und Naturwissenschaften.

„Indem sich Leserinnen und Leser in fiktionale Charaktere einfühlen, trainieren sie sozusagen ihren Empathiemuskel“, erläutert Dr. Berenike Herrmann vom Seminar für Deutsche Philologie der Universität Göttingen. „Sie lernen so nicht nur fremde Schicksale und Welten kennen, sondern erlernen auch die Fähigkeit, die Perspektiven anderer zu übernehmen, was wiederum zu einem besseren Kennenlernen der eigenen Gefühls- und Denkwelten führen kann.“ Das Symposium erörtert die Rolle verschiedener kritischer Faktoren im Spannungsfeld zwischen Literatur und Einfühlungsvermögen, angefangen bei der Persönlichkeit und (Lese-)Erfahrung der Leserinnen und Leser, über die literarische und mediale Qualität von Texten bis hin zur Frage, wie Empathie überhaupt verlässlich gemessen werden kann.

„In Zusammenarbeit mit der Internationalen Gesellschaft für Literaturwissenschaft haben wir internationale Spitzenforscher aus verschiedenen Disziplinen eingeladen, um Bedingungen für die gelungene Erforschung des Einflusses von literarischem Lesen auf Empathie zu diskutieren“, so Prof. Dr. Gerhard Lauer vom Seminar für Deutsche Philologie. „So können wir uns nicht nur über konkrete Ergebnisse austauschen, sondern auch die methodischen Ansätze besprechen, mit deren Hilfe Sozialkompetenz, Lesegewohnheiten und emotionale Involviertheit gemessen werden können.“

Die Tagung „Literature and Empathy – A transdisciplinary symposium“ wird von der Fritz-Thyssen-Stiftung gefördert. Weitere Informationen, Kurzfassungen der Vorträge und das gesamte Programm sind im Internet unter www.igel.uni-goettingen.de/conferences-workshops-symposia/literature-and-empathy zu finden.

Hinweis an die Redaktionen:
Journalisten sind zur Veranstaltung herzlich eingeladen.

Kontaktadresse:
Dr. J. Berenike Herrmann
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät – Seminar für Deutsche Philologie
Käte-Hamburger-Weg 3, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-7541
E-Mail: bherrma1@gwdg.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/208944.html