Über die Ausstellung
Seit mehr als 40 Millionen Jahren existieren Wale auf unserem Planeten. Entwickelt haben sich diese heute perfekt an das Leben im Wasser angepassten Säugetiere aus Vertretern landlebender Paarhufer (Schweine Kamele, Rinder usw.). Nach neueren Untersuchungen sind sie unter den Säugetieren am engsten mit den Flusspferden verwandt. Heute leben etwa 80 verschiedene Walarten hauptsächlich in den Ozeanen, vereinzelt aber auch in den Flüssen der Welt. Ein großer Teil von ihnen ist massiv vom Aussterben bedroht.
Spätestens seit der Antike faszinieren Wale den Menschen. Erwähnung finden Sie bei Homer und Aristoteles und auch in die Bibel haben Wale Einzug gehalten. Neben Darstellungen auf Münzen spielen sie in der antiken Kunst in Mosaiken, Reliefs, sowie auf Skulpturen und Grabsteinen eine Rolle. Bis in die heutige Zeit finden sich Waldarstellungen auf Gemälden, Zeichnungen und Druckgraphiken aller Epochen.
Aus ethnologischer Sicht sind Wale ebenso in sozialem wie in
religiösem Kontext relevant und besonders in Bezug auf die aus ihren Knochen und Zähnen hergestellten Werkzeuge, Waffen, Schmuck- und Kultgegenstände von Bedeutung. Diese sind schon aus der Wikingerzeit bekannt und gleichermaßen bei den Bewohnern der Polarregionen wie auch der Südsee zu finden.
Schon das »Königlich-Academische Museum« in Göttingen beherbergte eine Vielzahl von Walexponaten verschiedener Sammlungsbereiche. Sofern noch erhalten, befinden sich diese – und das reichhaltige, bis heute hinzugekommene Sammlungsmaterial – nun in den einzelnen Universitätssammlungen der Kunstgeschichte, Ethnologie, Archäologie, Geowissenschaften und Zoologie.
Die bedeutendsten und attraktivsten Wal-Exponate der einzelnen Göttinger Universitätsmuseen und -sammlungen werden in einem außergewöhnlichen Sonderausstellungsprojekt im Zoologischen Museum wieder vereint. Hier kann der Besucher einzigartige Einblicke in die Welt der Wale und ihre Relevanz für Kunst, Kultur und Natur erhalten. Den Veranstaltern ist es ein besonderes Anliegen, die Bedeutsamkeit der Göttinger Universitätsmuseen und ihrer Sammlungen für Forschung und Lehre sowie für die außeruniversitäre Wissensvermittlung deutlich zu machen.