Publikationen

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Fünf be­deutende Kon­volute von Architektur­zeich­nungen und -re­produktionen aus den Beständen der Göttinger Universitäts­kunst­sammlung und der Nieder­sächsischen Staats- und Universitäts­bibliothek Göttingen werden in der Aus­stellung "Gilly - Wein­brenner - Schinkel" erst­mals ge­meinsam ge­zeigt. Eine be­sondere Entdeckung bieten dabei Friedrich Gillys Ent­würfe für ein Theater in Stettin: Es sind die früh­esten über­haupt be­kannten, über­dies brillant in Szene gesetzten Zeichnungen des früh ver­storbenen Lehrers von Karl Frie­drich Schinkel. Weitere Ein­blicke in die Architekten­praxis um 1800 ver­mittelt eine Mappe mit Zeich­nungen für ein Theater in Königs­berg, die ver­mutlich Carl Ferdinand Lang­hans nach Ent­würfen Gillys an­gefertigt hat. Von der Mittel­alter-Faszination dieser Zeit zeugt Friedrich Fricks eben­falls nach Vorl­agen Gillys ge­druckte Aqua­tinta-Serie "Schloss Marien­burg in Preußen". Für einen prag­matischen, aber nicht minder be­merkenswerten Um­gang mit mittel­alterlicher Bau­substanz stehen Friedrich Wein­brenners Ent­würfe für den Um­bau der Göttinger Pauliner­kirche zur Universitäts­bibliothek. Und schließlich be­legen Karl Frie­drich Schinkels druck­graphisch re­produzierten Ent­würfe für einen Königs­palast auf der Akropolis in Athen, wie lange man im 19. Jahr­hundert an einer schöpferischen Er­neuerung des griechischen Alter­tums arbeitete. Die im Katalog erfassten Zeich­nungen und Drucke laden dazu ein, Um­brüche und Leit­motive in der Architektur­darstellung um und nach 1800 nach­zu­vollziehen. Fünf ein­leitende Auf­sätze eröffnen zu­sätzliche Forschungs­perspektiven. So wird die Möglichkeit geboten, Motive, Funktionen und Wirkungs­weisen von Bau­kunst auf Papier zwischen Klassizismus und Gotik­rezeption anhand be­sonders attraktiver Werke zu ver­folgen.


Erschienen im Universitätsver­lag Göttingen, DIN A4, 194 Seiten mit zahl­reichen S/W- und Farb­abbildungen; ISBN13: 978-3-86395-264-8.


Die Zeit um 1800 war eine Epoche des gesell­schaftlichen wie wissen­schaftlichen Umbruchs. Auch im Bereich der Kunst verdichtete sich die Dis­kussion über den Wert der Kunst, ihr Studium und den Aspekt, den Kenner­schaft dabei zu spielen hatte. Inner­halb dieses Prozesses kam der Reproduktions­graphik nach Hand­zeich­nungen eine wachsende Be­deutung zu, denn man verstand die auf Papier realisierten Kunst­werke als vielfach erste, unmittelbare Formu­lierungen der künstler­ischen Idee und somit als Aus­druck ihres Genies. Das Geheimnis lag in der Komp­osition und in den sie indi­viduell reali­sierenden Strichen, die nun mittels der Reproduktions­graphik angemessen und nach­vollziehbar einem größeren Publikum zu Studien- und Bildungs­zwecken zur Verfügung gestellt werden konnten. Das adäquate Kopieren – copy.right, verstanden als künstler­ische Über­setzung des Vor­bilds, erreichte eine neue Qualität, die mit inno­vativen Druck­techniken verbunden war. In diesem Prozess spielte Adam von Bartsch (1757–1821) eine wichtige Rolle. Als Kustos der Gra­phischen Sammlung der Wiener Hof­bibliothek ist er heute Fach­wissenschaftlern als »Vater der wissen­schaftlichen Kupfer­stichkunde« und Autor des »Peintre-Graveur« bekannt. Er war aber gleich­zeitig ein subtiler, hoch­versierter Re­produktions­graphiker. In Bartschs wissen­schaftlichem wie künstlerischem OEuvre spiegelt sich der zeit­genössische Diskurs über Originalität und den Wert der Druckgraphik – Aspekte, die aktuell diskutiert werden. Das Buch eröffnet damit neue Perspek­tiven zu Kunst, Kommerz und Kenner­schaft um 1800.


Erschienen im Michael Imhof Verlag 24,5 x 32 cm, 352 Seiten mit zahlreichen S/W-Abbildungen; ISBN13: 978-3-7319-0367-3.


Die bei Plantin-Moretus um 1600 in Antwerpen ge­druckten, von Jan David SJ ver­fassten und durch Theodoor Galle auf­wendig illustrierten Andachts­bücher werden erst­mals voll­ständig und sys­tematisch, unter Be­rück­sichtigung der Texte und zu­gehöriger Bilder, vor­gestellt und un­ter­sucht. Deren kom­plexe Kupfer­stich­er­fin­dung­en sind nicht - wie bislang angenommen - Em­blem­varianten, sondern stellen ein gänzlich an­ders funk­tionierendes System der Text- und Bild-Synthese dar. Der jeweiligen Andachts-, Erbauungs- oder Lehr­funktion ent­sprechend verbild­lichen die Kupfer­stiche Allegorisierungen moralischer und religiöser Didaxe, bildinterne Lettern und bei­gefügte Erläu­terungen erschließen Inhalte und stellen den Bezug zu den ver­bild­lichten Texten her. Analyse der unterschiedlichen Text-Bild-Ver­schrän­kungen in den vier Büchern, Her­leitung der Buch­staben­ver­weis­sys­teme, buch­geschicht­liche Ein­ordnung, Ent­steh­ungs­umstände, Kon­zep­tions­geschichte, funktionale Be­stimmungen und Re­zep­ti­onen der Bücher und Bilder werden umfassend geklärt. Neben Veridicus Christianus (1601), Occasio Arrepta Neglecta (1605), Paradisus Sponsi et Sponsae (1607) und Duodecim Specula (1610) wurde auch das umfangreiche und viel rezipierte, von Boetius a Bolswert illustrierte Via Vitae Aeternae (1620) des Antoine Sucquet SJ ausführlich behandelt.


Erschienen im Universitätsverlag Göttingen, 17x24 cm, 491 Seiten mit zahlreichen Abbildungen; ISBN13: 978-3-86395-234-1. Die Online-Ausgabe kann beim Universitäts­verlag kostenlos herunter­geladen werden.


Caspar David Friedrich hat Bilder ge­schaffen, die sich un­aus­lösch­lich ins Ge­dächt­nis ein­prägen. Wer den Mönch am Meer, Das Eis­meer, die Kreide­felsen auf Rügen oder den Wan­derer über dem Nebel­meer ein­mal ge­sehen hat, wird sie nicht mehr ver­gessen. Wie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit konnte Friedrich Natur­stimmun­gen er­fassen und Nebel, Dunst, Abend- und Morgen­rot, Mond­licht, aber auch strahlen­den Sonnen­schein malen. Das ge­nügte ihm jedoch nicht. Seine Bilder sind immer auch auf eine be­sondere Weise kom­poniert. Sie er­scheinen da­durch ge­dank­lich auf­ge­laden und ver­rätselt. Mit seiner in­di­vi­duellen Sicht auf die Natur wird Friedrich zu einem Haupt­ver­treter der Romantik. Die Mono­grafie führt den Leser in das Schaffen des Künstlers ein. Wie ver­lief Friedrichs Lauf­bahn als Land­schafts­maler? Wie ent­wickelte er seine Bilder – von der Skizze bis zum vollen­deten Ge­mälde? Wie ver­trieb er sie auf dem Kunst­markt? Mit welchen Zeit­ge­nossen stand er im Aus­tausch? Und wie kam es, dass Fried­rich heute zu den be­kanntesten deutschen Künstlern über­haupt zählt?


Erschienen in der Verlagsgruppe Seemann Henschel, 144 Seiten mit 81 farbigen und 7 s/w-Abbildungen; ISBN13: 978-3-86502-364-3.


Die Stadt Göttingen be­her­bergt viele und wichtige mittel­alter­liche Kirchen. Das Panorama der Bau­ge­schichten, der Nutzungen und der Formen­viel­falt reicht vom 13. zum 16. Jahr­hundert und sogar bis in die Gegen­wart, da die Kirchen auch später immer wieder ver­ändert worden sind. Die Kirchen­bauten sind das sicht­barste Zeug­nis einer längst ver­gangenen Epoche. Das Buch hebt diesen Schatz und nimmt den Leser auf eine Zeit­reise mit, bei der die sechs er­haltenen Kirchen in bisher nie da­ge­wesener Weise aus­führlich unter­sucht werden.


Erschienen im Universitätsverlag Göttingen, ca. 17 x 24 cm, 440 Seiten mit zahlreichen Abbildungen; ISBN13: 978-3-86395-192-4. Die Online-Ausgabe kann beim Universitäts­verlag kostenlos herunter­geladen werden.


Zu einer tragenden Idee der deutschen Romantik gehört die Freund­schaft der Renaissance-Künstler Raffaello Sanzio (1483- 1520) und Albrecht Dürer (1471-1528). Oftmals wurden die beiden Künst­ler zusammen und sogar "Hand in Hand" dargestellt, obwohl sie sich im Leben nie begegnet sind. Es war eine äußerst produktive Vor­stellung von Dichtern, Malern und Kunst­historikern der Romantik, dass Raffael und Dürer als geistes­verwandte Ausnahme­künstler des Nordens und des Südens hätten befreundet sein können. Den beiden Muster­künstlern Italiens und Deutschlands sollte wiederum in der Gegen­wart künst­lerisch, moralisch und biographisch nach­geahmt werden. Die Vereinigung der Leistungen beider Maler, die Ver­schmelzung von Charakter und Ideal, von Nord und Süd, von "Italia" und "Germania" wurde zu einem Haupt­anliegen der Romantik. Die Ausstellung und das Katalog­buch versuchen die Rekon­struktion dieser zentralen Idee in der Kunst­theorie der deutschen Romantik, die Licht auf die Ent­stehung von Haupt­werken der Epoche wie Friedrich Overbecks berühmtes Gemälde Italia und Germania wirft.

Erschienen im Michael Imhof Verlag, 24 x 30, 400 Seiten, 273 Farbabbildungen, Broschur; ISBN 978-3-7319-0198-3.

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