Publikationen

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Overbeck ist vor allem als Historien­maler tätig geworden und hat seine Gemälde als viel­schichtige religiöse Allegorien konzipiert. Keines­wegs wollen diese nur Illustration der Bibel sein, sondern bieten Handlungs­an­wei­sungen für den Betrachter. Overbecks Bilder sind Reflexions­flächen für die religiöse Ver­senkung in die Gegen­stände, die zumeist der Christus­geschichte ent­stammen. Gelang es Overbeck, die um 1800 zentrale Forderung nach künstlerischer Autonomie mit dem romantischen Wunsch nach der Zweck­gebunden­heit der religiösen Kunst wieder in Ein­klang zu bringen? Im Zentrum steht die intellektuelle Bio­graphie des Malers, die seine Bildungs­geschichte im zeit­genössischen Kontext situiert. Er kon­vertierte 1813 zum Katholizismus und folgte damit seiner Be­stimmung zum religiösen Maler. Auf der Grund­lage des systematisch aus­gewerteten hand­schriftlichen Nach­lasses wird Overbecks religiöses Kunst­konzept rekonstruiert. Zudem wird das gesamte künstlerische Werk analysiert und erstmals dabei das nazarenische Christus­bild intensiv unter­sucht.

Erschienen im Verlag Schnell und Steiner, ca. 21 x 28 cm, 488 Seiten mit zahlreichen Abbildungen; ISBN 978-3-7954-2728-3.


Die Schabkunst, aufgrund ihrer besonderen Blüte im englischen 18. Jahrhundert zur Zeit der Personal­union hannoverscher Herzogs- und britischer Königs­würde auch "Englische Manier" genannt, ist die erste grafische Technik, in der über Linie und Schraffur hinaus flächige Tonwerte und Ton­wert­ab­stufungen geschaffen werden konnten. Malerische Werte ließen sich er­zeugen und malerische Werke nach­bilden. Anders als in den linien­ge­bundenen Techniken des Kupfer­stichs und der Radierung er­mög­lichten mechanische Auf­rauhung und deren dosierte Glättung Töne von samtigem Schwarz bis zu reinem Weiß. Er­findung und Per­fektionierung, Nutzung und Ver­breitung, Traditions­bildung und Experimental­potential dieser druck­grafischen Technik können anhand der Schab­kunst­werke der Grafischen Sammlung der Uni­versi­tät Göttingen und einiger Leih­gaben vor­ge­führt werden: 105 Werke de­monstrieren erste Ex­perimente deutscher und nieder­ländischer Laien und Künstler, tech­nische Per­fektionierungen in den druck­grafischen Zentren Augsburg und Nürnberg, Adaptionen in Frankreich und Italien, Ver­selb­ständigung des Mediums in England und ex­perimentelle Ver­wendung als künstlerisches Ausdrucks­mittel in der deutschen Früh­moderne. Funktions­gebundene Nutzung als Medium der Gemälde­reproduktion und lebens­nahen Bildnis­kunst, und erst­mals als Natur­nähe er­möglichendes Dokumentations­mittel in den früh­neu­zeitlichen Natur­wissenschaften werden thematisiert.

Erschienen im Universitätsverlag Göttingen, ca. 17 x 24 cm, 293 Seiten mit zahlreichen Abbildungen; ISBN 978-3-86395-162-7.
Die Online-Ausgabe kann beim Universitäts­verlag kostenlos herun­ter­geladen werden.


Antike Statuen wie der Laokoon, der Apoll oder der Torso Belvedere prägten bis in die Moderne den Kanon des europäischen Kunst­­diskurses. Die Ausstellung und der begleitende Katalog thematisieren die Formen und Medien der Auseinander­setzung mit den Antiken Roms, durch welche diese für eine breite Öffentlichkeit überhaupt verfügbar wurden: von der Ent­stehung römischer Antiken­­­sammlungen und ihrer Be­deutung für Künstler und Antiquare über die serielle Erschließung und Vermarktung durch Stiche und Druckschriften bis hin zu den ersten systematischen Gipsabguss­­sammlungen im Kontext des universitären Studiums. Dem reich be­bilderten Katalog von ca. 100 Exponaten aus den historischen Göttinger Universitäts­­sammlungen (Hand­zeichnungen, Druck­graphiken, Druck­schriften, Gips­abgusse) sind einführende Aufsätze ausgewiesener Experten vorangestellt.

Erschienen im Michael Imhof Verlag, 17 x 24 cm, 416 Seiten mit ca. 180 Abbildungen; ISBN: 978-3-86568-949-8.

...proves fascinating and casts a new light on the birth of archaeology as an academic discipline... (Print Quarterly 30/2, 2015)


Die Kunst­sammlung der Uni­versi­tät Göttingen ist vor allem für ihren Bestand an Nieder­ländischer Kunst des 17. Jahr­hunderts be­kannt. Dass sie darüber hinaus auch eine Kollektion von Gemälden des 19. Jahr­hunderts umfasst, die einige wirkliche Schätze enthält, gleicht einer Neu­ent­deckung. Diese Kollektion wird hier erstmals in einem eigenen Bestands­katalog vorgestellt. Obwohl es sich um eine eher kleine Sammlung handelt, erweist sich diese doch als er­staunlich re­prä­sentativ, um das Kunst­ver­ständnis des 19. Jahr­hunderts mit seinen wechselnden Prämissen sowie kunst­theoretischen und künstlerischen Aus­einander­setzungen an konkreten Kunst­werken auf­zu­zeigen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Gattungs­theorie: Die seit der Frühen Neuzeit vertretene Aus­diffe­renzierung der Malerei in profane und religiöse Historie, Genre, Land­schaft, Still­leben, Tier­stück und Porträt wurde über das gesamte 19. Jahrhundert hinweg kontrovers dis­kutiert, blieb aber als wert­setzendes System lange präsent. Der vor­liegende, von Dozenten und Studierenden des Kunst­geschichtlichen Seminars der Uni­versität Göttingen gemeinsam erarbeitete Bestands­katalog nutzt die Gattungs­theorie als "roten Faden", um eine historische Perspektive auf den Be­stand der Gemälde des 19. Jahr­hunderts in der Göttinger Universitäts­kunst­sammlung an­zu­bieten.

Erschienen im Universitätsverlag Göttingen, ca. 17 x 24 cm, 353 Seiten mit zahlreichen Abbildungen; ISBN: 978-3-86395-102-3.

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Die Glas­sammlung des Herzog Anton Ulrich-Museums ist eine der be­deutendsten Samm­lungen dieser Art in Nord­deutschland und zählt etwa 130 Objekte. Ihr Schwer­punkt liegt auf der Hohl­glas­pro­duktion des 18. Jahr­hunderts. Die Be­stände reichen von nord­italienischen Ge­fäßen des 16. Jahr­hunderts bis zu Gläsern des 19. Jahr­hun­derts, haupt­sächlich aus dem branden­burgischen, sächsischen, böhmischen und schlesischen Raum. Vor allem sind ge­schnittene Hohl­gläser aus den welfischen Glas­hütten Lauenstein und Schorborn ver­treten. Als Sonder­be­stand ist die 15 Exponate um­fassende Gruppe der Relief­täfelchen aus dem 17. Jahr­hundert zu nennen. Der Katalog stellt die Objekte der Sammlung detailliert in Wort und Bild vor.

Erschienen im Michael Imhof Verlag, ca. 22 x 30 cm, 256 Seiten mit 141 Farb­- und 20 S/W-Abbildungen; ISBN: 978-3-86568-935-1.


Wir Menschen produzieren und rezipieren mehr Bilder als jemals zuvor in der Ge­­schichte. Digitale Foto­grafie, Face­book, Google Street View, Computer­­spiele: Zahl­­reiche Bei­spiele machen deutlich, dass digitale Bilder unseren All­tag dominieren. Doch was ist das digitale Bild im Unter­­schied zum analogen? Wie kommunizieren wir heute mit Bildern? Ist das digitale Bild ver­ant­wortlich für einen Paradigmen­­wechsel, der eine neue Bild­t­heorie not­­wendig macht? Ändert sich über­haupt etwas im Hin­­blick auf den Geb­rauch und die Funktion? Bringt die Immaterialität der Bilder eine ver­änderte Ästhetik hervor? Und schließlich: Was ist die Zukunft des digitalen Bildes? Diese Fragen werden in diesem Band von Autoren der Fächer Kunst­ge­schichte, Philosophie und Kultur­anthropologie im Rahmen eines studentischen Forschungs­projektes be­handelt. Die einzelnen Bei­träge geben einen Ein­blick in die gegen­wärtige Forschung zum digitalen Bild aus einem kunst- und bild­wissenschaftlichen Blick­winkel heraus.

Erschienen im Graphentis Verlag, 168 Seiten mit zahlreichen Abbildungen; ISBN: 978-3-942819-02-2.

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