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Press release: Antrittsvorlesung: Von der Entwicklungsbiologie zur Schädlingsbekämpfung

Nr. 215/2004 - 05.07.2004

Der Biologe und Genetiker Prof. Dr. Ernst A. Wimmer spricht über Genforschung bei Insekten
(pug) In seiner Antrittsvorlesung mit dem Titel „Von der evolutionären Entwicklungsbiologie zur Insektenschädlingsbekämpfung“ spricht der Biologe und Genetiker Prof. Dr. Ernst A. Wimmer am Freitag, 9. Juli 2004, über seine Forschungen zur frühen Embryonalentwicklung bei Insekten. Dabei wird er insbesondere erläutern, wie die Ergebnisse seiner Grundlagenforschung für konkrete Anwendungen in der Schädlingsbekämpfung genutzt werden können. Prof. Wimmer wurde zum Wintersemester 2003/2004 auf den Lehrstuhl für Entwicklungsbiologie am Institut für Zoologie, Anthropologie und Entwicklungsbiologie der Universität Göttingen berufen. Seine Forschungsarbeiten sind im Göttinger Zentrum für Molekulare Biowissenschaften (GZMB) angesiedelt. Die Vorlesung findet im Hörsaal MN06 des Instituts für Mikrobiologie und Genetik, Grisebachstraße 6/8, statt und beginnt um 14.30 Uhr.
Im Zentrum des Forschungsinteresses von Prof. Wimmer stehen die evolutionären Veränderungen der frühen Embryonalentwicklung unterschiedlicher Gliedertiere, zu denen Insekten und Krebse gehören. Um entwicklungsbiologische Prozesse näher aufklären zu können, erforscht er die Verschaltung genetischer Befehle bei Insekten und entschlüsselt genetische Wirkmechanismen. Dazu bringt er veränderte Gene in verschiedene Insektenarten ein und testet deren Auswirkungen. Der Wissenschaftler hat dafür er ein universell einsetzbares Transformationssystem entwickelt. Dieses System kann auch bei Schadinsekten verwendet werden, um so neuartige Ansätze für die Schädlingsbekämpfung zu schaffen. Dabei werden Insektenmännchen gezüchtet, die aufgrund modifizierter Gene steril sind und so Schädlingspopulationen nachhaltig reduzieren können.
Ernst A. Wimmer, Jahrgang 1966, studierte Biologie in München und Houston (USA). 1995 wurde er an der Universität München im Fach Genetik promoviert, wobei er die Forschungsarbeiten am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und am Baylor College of Medicine in Houston durchführte. Von 1995 bis 1998 war er als Postdoktorand am Howard Hughes Medical Institute der Rockefeller University in New York (USA) tätig. Anschließend arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Genetik der Universität Bayreuth. Dort leitete er von 2001 bis 2003 als Juniorprofessor eine Nachwuchsforschergruppe „Zur Entwicklung einer transgenen Sterilen-Insekten-Technik zur Insektenbekämpfung in der Land- und Forstwirtschaft“ im Förderprogramm der Robert Bosch Stiftung. Weitere Fördermittel erhielt Prof. Wimmer von der European Molecular Biology Organization, die ihn als „Young Investigator 2001“ auszeichnete.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Ernst A. Wimmer
Georg-August-Universität Göttingen
Biologische Fakultät
Institut für Zoologie, Anthropologie und Entwicklungsbiologie
Göttinger Zentrum für Molekulare Biowissenschaften (GZMB)
Abteilung Entwicklungsbiologie
Justus-von-Liebig-Weg 11, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-2888, Fax (0551) 39-5416
e-mail: ewimmer@gwdg.de
Internet: www.gzmb.uni-goettingen.de