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Press release: Genderforschung: Hispanoamerikanische Literatur- und Kulturgeschichte

Nr. 343/2004 - 16.11.2004

Argentinierin lehrt und forscht über Schriftstellerinnen und das weibliche Schreiben
(pug) Die argentinische Literaturwissenschaftlerin Dr. María Alejandra Torres lehrt und forscht im Wintersemester 2004/2005 an der Philosophischen Fakultät der Universität Göttingen. Sie befasst sich mit hispanoamerikanischer Literatur von Frauen in Geschichte und Gegenwart sowie der Entstehungsgeschichte weiblichen Schreibens in Lateinamerika. Die Gastprofessur für Genderforschung, die vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen des Maria-Goeppert-Mayer-Programms gefördert wird, ist am Seminar für Romanische Philologie angesiedelt. „Dr. Torres ergänzt mit ihrem hispanoamerikanischen Focus hervorragend den langjährigen Lehr- und Forschungsschwerpunkt Hispanistische Geschlechterforschung an unserem Seminar. Ihre Forschungsarbeiten zeichnen sich durch internationale Vernetzung aus“, so Dr. Annette Paatz von der Abteilung Literaturwissenschaft des Göttinger Seminars.
María Alejandra Torres (Jahrgang 1964) studierte und lehrte an der Universität von Buenos Aires. Anschließend war sie fünf Jahre als Lektorin für Spanisch am Romanischen Seminar der Universität zu Köln tätig und hat dabei auch genderspezifische Lehrveranstaltungen in den Literatur- und Kulturwissenschaften angeboten. 2003 promovierte die Argentinierin an der Universidad Oviedo (Spanien) über die mexikanische Gegenwarts-Schriftstellerin Elena Poniatowska. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt der Konstitution einer genderorientierten Literatur- und Kulturgeschichte und der Rekonstruktion weiblicher Genealogien. In diesem Zusammenhang hat sie bereits über bedeutende Schriftstellerinnen unterschiedlicher Epochen geforscht und publiziert. Mit der Anwendung intermedialer Fragestellungen auf die Genderforschung arbeitet die Wissenschaftlerin in einem bislang wenig beachteten Forschungsfeld. Aktuell beschäftigt sie sich mit dem Thema Moderne und Medien in Hispanoamerika der Jahre 1880 bis 1920. Dr. Torres ist in renommierte Forschungszentren wie dem Colegio de México und dem Instituto Interdisciplinario de Estudios de Género der Universität Buenos Aires eingebunden.
Das Förderprogramm des Wissenschaftsministeriums ist nach der aus Göttingen stammenden Physik-Nobelpreisträgerin Maria Goeppert Mayer (1906 bis 1972) benannt. Sie studierte an der Georg- August-Universität Mathematik und Physik und promovierte bei Max Born. Anfang der Dreißiger Jahre siedelte sie mit ihrem Mann, dem Chemiker Joe Mayer, in die USA über. 1963 wurde ihr der Nobelpreis für ihre herausragende Arbeit in der theoretischen Physik verliehen. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit unterstützte Maria Goeppert Mayer jüdische Kolleginnen und Kollegen, die in die USA emigrierten. Sie setzte sich für eine friedliche Nutzung der Kernenergie ein und ermutigte junge Frauen, sich den Naturwissenschaften zuzuwenden.
Hinweis an die Redaktionen:
Ein digitales Foto von Dr. Torres kann in der Pressestelle abgerufen werden.
Kontaktadresse:
Dr. Annette Paatzabr>Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät
Seminar für Romanische Philologie
Humboldtallee 19, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-6258, Fax (0551) 39-5667
e-mail: Annette.Paatz@phil.uni-goettingen.de
Internet: www.romanistik.uni-goettingen.de