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Press release: Vortragsveranstaltung zur Ausstellung „Das Studium des schönen Altertums“

Nr. 45/2007 - 12.02.2007

Dr. Gertrud Platz-Horster berichtet über die Zeichnungen und Gemmen des Giovanni Calandrelli
(pug) Unter dem Titel „L’antica maniera“ referiert am Sonntag, 18. Februar 2007, Dr. Gertrud Platz-Horster über „Zeichnungen und Gemmen des Giovanni Calandrelli in der Antikensammlung Berlin“. Die Referentin ist stellvertretende Direktorin der Antikensammlung (Staatliche Museen zu Berlin). Zu dieser Veranstaltung, die in der Paulinerkirche stattfindet und um 11.15 Uhr beginnt, laden das Archäologische Institut der Georg-August-Universität und die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ein. Der Vortrag ist Teil des Rahmenprogramms zu der Ausstellung „Das Studium des schönen Altertums. Christian Gottlob Heyne und die Entstehung der Klassischen Archäologie“, die im „Jahr der Geisteswissenschaften“ bis zum 15. April zu sehen ist.
Giovanni Calandrelli (1784 bis 1853) hinterließ 295 Entwürfe für Gemmen, die er zwischen 1816 und 1828 in Rom für den polnischen Prinzen Stanislas Poniatowski in antiker Manier gravierte. Der Prinz hatte sechs versierte Gemmenschneider beauftragt, „die Entwicklung, die Geschichte, die Dichtung und die Künste“ der Antike zu bebildern. So entstand die damals größte Sammlung von mehr als 2.600 Ringsteinen und Medaillons. Die beschrifteten Zeichnungen Calandrellis illustrieren das Bildungsgut des Klassizismus: Ilias und Odyssee (Homer), Metamorphosen (Ovid) und Aeneis (Vergil). Die meisten Zeichnungen zitieren jedoch die „Götterlehre” des Berliner Kunsttheoretikers Karl Philipp Moritz, die Pflichtlektüre der deutschen Künstler in Rom um 1800.
Auf Vermittlung des Bildhauers Christian Daniel Rauch unterrichtete Calandrelli von 1832 bis 1835 am Gewerbe-Institut in Berlin, wo er vergeblich auf eine Professur an der Akademie der Künste hoffte. Seine exzellenten Porträts der preußischen und der russischen Herrscherfamilien brachten ihm 1847 den Titel eines Hofgemmenschneiders ein. Calandrelli beherrschte „l’antica maniera” des Gemmenschnitts in Technik und Stil perfekt. Das Antiquarium erwarb damals 20 seiner „antiken“ Gemmen und Kameen. 1867 überwies die Nationalgalerie dem Antiquarium auch den gesamten Nachlass des Künstlers, den sein Sohn Alexander Calandrelli, der später berühmte Hofbildhauer, gestiftet hatte.
Die Ausstellung „Das Studium des schönen Altertums. Christian Gottlob Heyne und die Entstehung der Klassischen Archäologie“ in der Paulinerkirche ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Eintrittskarte kostet 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro; eine Dauerkarte ist für 8 Euro, ermäßigt für 4 Euro erhältlich. Kinder bis zum 12. Lebensjahr haben freien Eintritt. Am 14., 23. und 24. März sowie vom 6. bis 8. April 2007 ist die Ausstellung geschlossen. Informationen im Internet sind unter www.paulinerkirche-goettingen.de abrufbar.
Kontaktadressen:
Dr. Silke Glitsch
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Telefon (0551) 39-2456, Fax (0551) 39-5674
e-mail: glitsch@sub.uni-goettingen.de
Dr. Daniel Graepler
Archäologisches Institut und Sammlung der Gipsabgüsse
Telefon (0551) 39-7497, Fax (0551) 39-2062
e-mail: dgraepl@gwdg.de