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Press release: Studienbeitragskonferenz: Austausch über langfristige Mittelverwendung

Nr. 34/2010 - 18.02.2010

Umfrage zu Studiengebühren vorgestellt – Ideenwettbewerb zeichnet innovative Konzepte aus

(pug) Der Aufbau langfristiger Projekte mithilfe von Studienbeiträgen stand im Mittelpunkt der diesjährigen Studienbeitragskonferenz der Universität Göttingen. Unter dem Titel „Zukunft von Studienbeiträgen“ trafen sich 85 Teilnehmer, davon etwa 30 Prozent Studierende, um sich über die bisherige Verwendung der Mittel auszutauschen. Positiv fiel vor allem die Zwischenbilanz des Großprojektes „Professionalisierung der Studiendekanate“ nach knapp zwei Jahren aus: Die Maßnahme wird zunächst um ein weiteres Jahr verlängert. „Mit diesem in Deutschland in dieser Form einzigartigen Projekt haben wir in der gesamten Universität die Lehre viel stärker ins Bewusstsein gerückt“, so Universitätsvizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Lücke. Die Kosten von rund 800.000 Euro pro Semester werden zu 80 Prozent aus Studienbeiträgen finanziert. Weiter ausbauen wird die Universität auch die Lernlandschaften für Studierende, wie sie beispielsweise im Zentralen Hörsaalgebäude und im Verfügungsgebäude bestehen.

Darüber hinaus investierte die Hochschule in die psychosoziale Beratung, die didaktische Fortbildung der Lehrkräfte und vorbereitende Maßnahmen für angehende Studierende. An den ersten Fakultäten wurde mit der Einrichtung von zentralen Studienbüros zur Beratung und Betreuung der Studierenden begonnen. Zur Zeit läuft außerdem die erste Ausschreibung einer Lehrprofessur im Bereich Fachdidaktik der deutschen Sprache und Literatur, die zum Teil aus Studienbeiträgen mitfinanziert wird. „Ohne Studienbeiträge könnten wir uns diese Maßnahmen nicht leisten. Um aber eine langfristige Wirkung zu garantieren, haben wir etwa 30 Prozent der beteiligten Mitarbeiter unbefristet eingestellt“, betont Prof. Lücke.

Erstmals wurden auf der Konferenz die Ergebnisse einer Umfrage unter Studierenden zum Thema Studienbeiträge vorgestellt. Demnach erklärten 78 Prozent der Studierenden, zumindest von einem Teil der umgesetzten Maßnahmen profitiert zu haben. Gleichzeitig lehnten jedoch 49 Prozent die Finanzierung dieser Maßnahmen über Studiengebühren ab. Besonders positiv bewerteten die Teilnehmer die Investitionen in Lehrkräfte und Tutorien, in Unterrichts- und Verbrauchsmaterialien sowie die Zuschüsse zu Druck- und Kopierkosten. Für nur wenig sinnvoll halten sie Investitionen in die Sanierung und Möblierung von Räumen sowie in Leistungsstipendien. Die Universität hatte im Dezember 2009 mehr als 19.000 Studierende per E-Mail angeschrieben, die Rücklaufquote betrug 20,6 Prozent.

Im Rahmen der Konferenz zeichnete Prof. Lücke außerdem die Gewinner des Ideenwettbewerbs „Engagiert studieren – Initiative für Top-Studienbedingungen in Göttingen“ aus. Insgesamt hatten Studierende 80 Verbesserungsvorschläge eingereicht. Prämiert wurden ein Projekt zur besseren Integration ausländischer Studierender, ein problemorientierter Leitfaden für Studierende und ein „Wissenspool“ für Wissensträger und -interessierte. Die laufende Runde des Ideenwettbewerbs steht unter dem Motto „Wir packen an! – Neue Impulse zu Bologna“. Bewerbungsschluss ist der 31. März 2010.

Etwa sieben Millionen Euro nimmt die Universität Göttingen im laufenden Semester aus Studienbeiträgen ein. Unter Verwendung von Rücklagen aus den vergangenen Semestern sind Ausgaben in Höhe von 8,4 Millionen Euro geplant. Die Georg-August-Universität führt sämtliche Maßnahmen im Internet unter der Adresse www.uni-goettingen.de/studienbeitragsverwendung auf. Die Hälfte der Studienbeiträge in Göttingen stehen für zentrale, fachbereichsübergreifende Maßnahmen zur Verbesserung der Studienbedingungen zur Verfügung. Über ihre Verwendung entscheidet die erweiterte zentrale Senatskommission für Lehre und Studium, deren Mitglieder zur Hälfte Studierende sind. Die andere Hälfte der Beiträge fließt in Maßnahmen der Fakultäten. Darüber entscheiden die zuständigen Fakultätsräte auf Vorschlag der jeweiligen Studienkommissionen, in denen ebenfalls zur Hälfte Studierende vertreten sind.