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Press release: Exzellenz und Evaluierung in der globalen Forschungslandschaft

Nr. 252/2011 - 18.11.2011

Präsidentin des Europäischen Forschungsrates Prof. Dr. Helga Nowotny hält Göttinger Universitätsrede

(pug) In einer globalen Forschungslandschaft, die von strukturellen Umbrüchen geprägt ist, stellt die Bewertung wissenschaftlicher Leistungen eine besondere Herausforderung dar. Welche Formen von Evaluierung werden in Zukunft nötig sein? Und wie viel Evaluierung kann das Wissenschaftssystem überhaupt verkraften, ohne dass die zu bewertende Forschung darunter leidet? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der „Göttinger Universitätsrede – Wissenschaft und Verantwortung“ am Mittwoch, 23. November 2011. Festrednerin ist die Präsidentin des Europäischen Forschungsrates, Prof. Dr. Helga Nowotny. Ihr Vortrag trägt den Titel „Die Suche nach Exzellenz – Wie viel Evaluierung verträgt das Wissenschaftssystem?“. Zur Einführung spricht die Göttinger Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel. Im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung werden außerdem die Preise des Stiftungsrates der Universität verliehen. Beginn ist um 17.15 Uhr in der Aula am Wilhelmsplatz.

Im weltweiten Wettbewerb gilt Produktivität in der Forschung als die dominante messbare Einheit. Forschungseinrichtungen, Förderorganisationen und nicht zuletzt die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst stehen vor neuen Herausforderungen: Der länderübergreifende Wettbewerb bricht die bislang abgeschotteten nationalen Bildungssysteme auf, und die zunehmende Differenzierung verlangt nach strategischem Handeln. Dabei müssen unter anderem auch Spannungen zwischen Forschung und Lehre bewältigt werden. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Bewertung wissenschaftlicher Leistungen eine multidimensionale Eigendynamik. „Wie viel und welche Formen von Evaluierung das Wissenschaftssystem verträgt, wird von der Balance zwischen der von der Politik geforderten no evidence-free zone und der Fähigkeit abhängen, jene Urteilsfähigkeit zu bewahren, die ausschließlich der wissenschaftlichen Exzellenz verpflichtet ist“, so Prof. Nowotny.

Die österreichische Sozialwissenschaftlerin Helga Nowotny lehrte und forschte als Professorin für Wissenschaftsforschung an der Universität Wien sowie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich in der Schweiz. Dort war sie unter anderem Direktorin des „Collegium Helveticum“ sowie Gründungsdirektorin des Postdoktoranden-Programms „Society in Science: The Branco Weiss Fellowship“. Von 2007 bis 2010 war sie Vizepräsidentin des Europäischen Forschungsrates, seit 2010 ist sie dessen Präsidentin. Auslandsaufenthalte führten sie unter anderem an wissenschaftliche Einrichtungen in Paris, New York, Cambridge, Wien, Berlin und Budapest. Prof. Nowotny ist unter anderem Mitglied der Academia Europea in London und der Royal Swedish Academy of Sciences. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen gehören das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (2002) sowie der John Desmond Bernal Prize für ihr Lebenswerk in der Wissenschaftsforschung (2003). Von 2003 bis 2005 war sie außerdem Mitglied des Stiftungsrates der Universität Göttingen.