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Lehrende: Feedback nehmen

Feedback geben und nehmen ist im Hochschulalltag ein nicht wegzudenkendes Element.
Ein normativ verankertes und standardisiertes Element ist die studentische Lehrveranstaltungsevaluation (LVE).
Vom angemessenen Umgang mit Feedback in einer Lehrveranstaltung können alle am Lehr-Lern-Prozess beteiligten Personen vielfältig profitieren.

„Ziel ist es, eine Feedbackkultur an der Universität Göttingen zu etablieren, in der die gemeinsame Verantwortung aller an der Lehr-Lern-Situation-Beteiligten sichtbar gelebt wird.“
Feedback ist ein kommunikativer Austausch, in welchem wir unsere Wahrnehmung von anderen mitteilen und wiederum erfahren, wie andere uns wahrnehmen. Es besteht aus zwei Komponenten: Feedback geben und Feedback annehmen.

Feedback geben und empfangen kann herausfordernd sein. Es kann Unbehagen, Verteidigungsreaktionen auslösen und ist oft mit einer Überarbeitung unseres Selbstbildes verbunden. Eine angemessene Handhabung von Emotionen, die oft im Zentrum des Feedbacks stehen, muss oft erst erlernt werden. Daher ist es wichtig, dass sowohl die Gebenden als auch die Nehmenden von Feedback bestimmte Regeln befolgen, um einen respektvollen und konstruktiven Umgang in der Feedback-Situation zu gewährleisten.
Also: Geben und Erhalten von Feedback hat Einfluss auf die Beziehungsqualität.

  • Aufmerksame Zuhörerschaft: Gewähren Sie dem Feedbackgeber Ihre volle Aufmerksamkeit und signalisieren Sie dies durch offene Körperhaltung und aktives Zuhören.
  • Verzicht auf Rechtfertigung: Versuchen Sie, Ihre Handlungen oder Entscheidungen während des Feedbackgesprächs nicht zu verteidigen oder zu rechtfertigen.
  • Verstehen und Akzeptieren: Bemühen Sie sich um ein Verständnis der Rückmeldung und versuchen Sie, diese zunächst anzunehmen, auch wenn Sie nicht sofort zustimmen.
  • Kein Widerspruch: Vermeiden Sie, der Rückmeldung sofort zu widersprechen. Es geht in diesem Moment nicht darum, wer Recht hat.
  • Nachfragen: Wenn Sie bestimmte Punkte nicht verstehen oder weitere Erklärungen benötigen, zögern Sie nicht, Fragen zu stellen.
  • Bewertung und Reflexion: Lassen Sie das erhaltene Feedback auf sich wirken, verarbeiten Sie es und bewerten Sie es dann.
  • Schlussfolgerungen ziehen: Entscheiden Sie selbst, wie Sie mit der Rückmeldung umgehen möchten und welche Schlüsse Sie für Ihre zukünftige Arbeit ziehen möchten.
  • Details nicht überakzentuieren: Lassen Sie sich nicht von spezifischen Details aus dem Gesamtkontext der Rückmeldung ablenken. Es ist wichtig, das Gesamtbild zu betrachten.